Das spurlose Verschwinden einer Deutschen beschäftigt seit Ostern die Polizei in Norwegen. Doch dann findet die Polizei tief unten in einem Fjord eine Frauenleiche. Und kommt damit einer Familientragödie auf die Spur.

Ein in Norwegen lebender Deutscher hat zugegeben, seine seit kurz vor Ostern vermisste Ehefrau umgebracht zu haben. Der Mann habe gestanden, die 36 Jahre alte zweifache Mutter getötet und in einen Fjord geworfen zu haben, sagte eine Polizeisprecherin.

Zuvor hatten die Ermittler mit Hilfe eines Mini-U-Boots eine Frauenleiche aus dem Fjord im Südwesten des Landes geborgen. Auf der Suche nach der Deutschen war die Polizei am Montag in dem Fjord bei Dørvika in 70 Metern Tiefe auf einen länglichen, eingepackten Gegenstand gestoßen, der sich später als Frauenleiche entpuppte. Endgültig identifiziert war die Tote zunächst noch nicht. Die Polizei geht aber davon aus, dass es sich dabei um die ursprünglich aus Hamburg stammende Frau handelt.

Widersprüche und Ungereimtheiten

Ihr 34-jähriger Ehemann ist schon länger verdächtig, hatte die Tat in Untersuchungshaft zuvor aber abgestritten. Er hatte seine Frau erst drei Tage nach ihrem Verschwinden vermisst gemeldet. Die Familie seiner Frau hatte er über das Verschwinden gar nicht informiert.

Zudem soll die Frau auch nach ihrem Verschwinden noch auf Facebook aktiv gewesen sein. Sie habe Nachrichten von Freunden gelesen und sogar vermeintliche Liebesbotschaften an ihren Mann verfasst, heißt es. Möglicherweise hackte der Verdächtige den Account seiner Frau.

Sie wollte sich trennen

Der 34-Jährige saß bereits in Untersuchungshaft und hatte die Tat zunächst bestritten. Bei einem Verhör hatte er sich in Widersprüche verstrickt. Die 36 Jahre alte Frau, die mit ihrer Familie im Südwesten Norwegens lebte und in einem Friseursalon arbeitete, soll zuletzt am Mittwoch vor Ostern an einem Fähranleger gesehen worden sein.

Unter ihren Kollegen sei bekannt gewesen, dass die 36-Jährige sich von ihrem Mann trennen und mit den Kindern von zu Hause ausziehen wollte, berichtete die Nachrichtenagentur NTB. Die Familie sei vor fünf Jahren ausgewandert.