Prominenter Zeuge bei IKB-Prozess Ackermann muss aussagen
Deutsche-Bank-Chef Ackermann muss im IKB-Prozess in den Zeugenstand. Seit Mitte März muss sich IKB-Chef Ortseifen vor Gericht verantworten. Er hatte bei einer Aussage die Deutsche Bank attackiert. Vor Ackermann tritt bereits Finanzstaatssekretär Asmussen vor Gericht auf.
Im Prozess um den Fast-Zusammenbruch der Mittelstandsbank IKB will das Düsseldorfer Landgericht am 12. Mai den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, als Zeuge vernehmen. Bereits am 5. Mai soll zudem Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen vor der Wirtschaftsstrafkammer in den Zeugenstand treten. In dem Prozess muss sich der frühere IKB-Chef Stefan Ortseifen seit Mitte März unter anderem wegen Börsenpreismanipulation verantworten.
Der IKB-Prozess ist der erste gegen einen Ex-Banker vor dem Hintergrund der Finanzkrise. Die Bank hatte sich am US-Immobilienmarkt verspekuliert und war nach Beginn der Finanzkrise im Sommer 2007 in eine finanzielle Schieflage geraten. Nur mit Hilfen des Bundes und der Finanzwirtschaft in Höhe von über zehn Milliarden Euro konnte die IKB vor dem Aus bewahrt werden.
Die Anklage wirft Ortseifen in dem Prozess vor, in einer Pressemitteilung vom 20. Juli 2007 die Lage der Mittelstandsbank "bewusst irreführend zu positiv" dargestellt und damit Anleger zum Kauf von IKB-Aktien bewogen zu haben. Ortseifen hatte die Vorwürfe zu Verfahrensbeginn zurückgewiesen. Auslöser für die Krise der Bank sei vielmehr die Kappung der IKB-Kreditlinie durch die Deutsche Bank am 27. Juli 2007 gewesen, also eine Woche nach der Pressemitteilung.
Noch mehr Verhandlungstage
Als weiteren Zeugen in dem IKB-Verfahren will das Gericht ebenfalls am 5. Mai den Nachfolger von Ortseifen im Amt des IKB-Vorstandssprechers, Günther Bräunig, befragen. Für den 11. Mai sind der Ex-Vorstand der KfW-Bankengruppe Detlef Leinberger und Ex-Eon-Chef Ulrich Hartmann als früherer IKB-Aufsichtsratsvorsitzender in den Zeugenstand geladen.
Für das Verfahren gegen Ortseifen hat die Vorsitzende Richterin Brigitte Koppenhöfer unterdessen weitere Verhandlungstage bis zum 20. Juli anberaumt. Koppenhöfer war auch Vorsitzende Richterin im Düsseldorfer Mannesmann-Prozess, in dem Ackermann auf der Anklagebank saß.