Umsatz rauf, Gewinn auchKein "Hangover" bei Time Warner
Wenn die Geschäfte laufen, heben die Konzerne ihre Prognosen an. So geschehen bei Time Warner. Nachdem im abgelaufenen Quartal Erlös und Ergebnis die Analystenerwartungen übertreffen, schraubt der Medienriese am Ausblick.
Der US-Medienkonzern Time Warner hat im zweiten Quartal dank eines starken Werbegeschäfts mehr verdient als von Experten erwartet. Gestützt wurde die positive Entwicklung auch durch den Erfolg von Filmen wie "Hangover 2". Das Mutterunternehmen von CNN, HBO und "Time Magazine" hob die Jahresprognose leicht an.
Der Nettogewinn lag den Angaben zufolge bei 638 Mio. Dollar nach 562 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Das entspricht 59 Cent je Aktie verglichen mit 49 Cent je Aktie. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 60 Cent, Analysten hatten lediglich mit 56 Cent gerechnet. Der Umsatz stieg in den drei Monaten um zehn Prozent auf 7,03 Mrd. Dollar.
Den Anstieg des Nettogewinns pro Aktie im Gesamtjahr sieht das in New York beheimatete Unternehmen jetzt prozentual "mindestens im unteren Zehner-Bereich". Zuvor hatte das Unternehmen den angenommenen Gewinn mit "im unteren Zehner-Bereich" angegeben.
Filmstudio-Geschäft floriert
Die konzerneigenen Filmstudios Warner Bros. bewiesen zuletzt ein gutes Händchen: "Hangover 2" spielte vom 27. Mai bis zum 31. Juli satte 563 Mio. Dollar ein. Der aktuelle "Harry Potter" kam vom 13. bis zum 31. Juli sogar auf mehr als 1 Mrd. Dollar und brach bei seiner Premiere gleich mehrere Einspielrekorde. Das Geld verbucht Time Warner jedoch erst im laufenden Quartal.
Am meisten Profit macht Time Warner jedoch mit dem Fernsehen. Beim Unterhaltungssender TNT und dem Nachrichten-Flaggschiff CNN sprudelten die Werbegelder; bei den Spielfilm- und Serienkanälen von HBO stiegen die Abo-Einnahmen. Time Warner drängt mit seinen Inhalten auch verstärkt auf die mobilen Geräte - so läuft HBO auf dem iPad.
Time Warner brachte zudem erfolgreiche Videospiele wie "Lego Pirates of the Caribbean" oder "Mortal Kombat 9" heraus. Selbst bei seinen Zeitschriften konnte der Medienmulti mehr herausschlagen. Time Warner verlegt unter anderem "Sports Illustrated" sowie das Klatschmagazin "People".