Praxistest

Mitsubishi i-MiEV Der japanische Drilling

Erst der Anfang: Der i-MiEV soll der Auftakt einer ganzen Flotte von alltagstauglichen Elektrofahrzeugen von Mitsubishi sein.

Erst der Anfang: Der i-MiEV soll der Auftakt einer ganzen Flotte von alltagstauglichen Elektrofahrzeugen von Mitsubishi sein.

Ein Auto, drei Marken: Neben Peugeot i-On und Citroen C-Zero gibt es auch das japanische Original, den Mitsubishi i-MiEV. Die technisch identischen Drillinge sind Vorboten des Elektrozeitalters.

In Japan ist er bereits seit gut einem Jahr unterwegs, jetzt rollt Mitsubishis Elektromobil gleich unter drei Markendächern auch in Europa auf den Markt. Während sich die Japaner entschlossen, den im Deutschen durchaus missverständlichen Namen i-MiEV beizubehalten, wählten die europäischen Partner Citroën und Peugeot unverfänglichere Namen und tauften die Ableitungen vom Original C-Zero beziehungsweise i-On. "MiEV" steht für "Mitsubishi innovative Electric Vehicle" und ist der Auftakt für eine alltagstaugliche Flotte von Elektrofahrzeugen.

Nüchtern und schmucklos präsentiert sich der Innenraum.

Nüchtern und schmucklos präsentiert sich der Innenraum.

So soll der i-MiEV zwar in den nächsten vier Jahren noch eine Einzelstellung in der Modellpalette des Unternehmens einnehmen, doch danach werden weitere Fahrzeuge mit E-Antrieb auf den Markt rollen, hört man bei Mitsubishi. Der Stadtwagen, das zeigt auch das Design, wurde konsequent als Elektrofahrzeug entwickelt, bei dem die aus 88 Zellen bestehende Lithium-Ionen-Batterie unter dem Fahrzeugboden platziert wurde. Dank eines Radstands von 2,55 m bietet der knapp 3,48 Meter messende Wagen Platz für vier Personen und einen vollwertigen Kofferraum, der sich von 227 auf bis zu 860 Liter erweitern lässt.

Autobahnfahrt verringert erheblich

Angetrieben wird der Mitsubishi von einem 49 kW/67 PS leistenden Elektromotor, der den rund 1.100 Kilogramm wiegenden Viertürer auf maximal 130 km/h beschleunigt. Die Reichweite liegt nach der europäischen Norm bei 150 Kilometern. In der Realität allerdings verringert sich dieser Wert, das ergaben Messungen von Mitsubishi, auf der Landstraße um 20, in der Stadt um 35 und auf der Autobahn um 48 Prozent.

Mit Starkstrom lässt sich die Batterie des i-MiEV innerhalb einer halben Stunde auf 80 Prozent wieder aufladen.

Mit Starkstrom lässt sich die Batterie des i-MiEV innerhalb einer halben Stunde auf 80 Prozent wieder aufladen.

Die Kraftübertragung übernimmt ein Einganggetriebe, das über einen Schalthebel wie bei einer konventionellen Automatik bedient wird. Der i-MiEV setzt sich dabei lautlos und dank seines sofort anliegenden Drehmoments von 180 Newtonmetern durchaus temperamentvoll in Bewegung. In der Fahrstufe D quittiert das Getriebe allerdings jedes Gaswegnehmen mit einem deutlichen und gewöhnungsbedürftigen Verzögern, sodass die Mitsubishi-Techniker dem Getriebe eine Stufe "C" (wie Comfort) spendierten, bei der die Energierückgewinnung nicht ganz so stark ausfällt. Die Fahrstufe "B" bewirkt bei Bergabfahrten eine zusätzliche Rekuperation, mit der sich die Reichweite der Batterie ausdehnen lässt.

Schnellladung mit Starkstrom auf 80 Prozent

Die Energiespeicher des Kleinwagens können über einen entsprechenden Anschluss an der rechten Fahrzeugseite an jeder konventionellen Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Bis eine vollständig entladende Batterie wieder zur Gänze geladen ist, vergehen allerdings sechs Stunden. Über einen dreiphasigen Drehstromanschluss an der linken Seite kann der i-MiEV seine Akkus an einer Schnellladestation mit maximal 50 kW in einer halben Stunde auf 80 Prozent Kapazität bringen.

Der Japaner kostet 34.390 Euro - Eine Menge Geld für einen Kleinstwagen.

Der Japaner kostet 34.390 Euro - Eine Menge Geld für einen Kleinstwagen.

Die i-MiEV rollt vollständig ausgestattet zu den Kunden. Sechs Airbags, ESP, Metallic-Lackierung und Klimaanlage gehören unter anderem zur Serienausstattung. So ausgerüstet kostet der Japaner 34.390 Euro. Für die Batterie sowie die wichtigsten Elektrokomponenten wie Inverter und Motor gibt das Unternehmen eine Garantie von fünf Jahren bis 100.000 Kilometer.

Laut der Europäischen Union gehört Fahrzeugen wie dem Elektro-Mitsubishi die Zukunft. Die Politiker beziehen sich dabei auf eine eigene Studie. Ihr zu Folge werden sich bis zum Jahr 2020 die Kosten für die einzelnen Komponenten um bis zu 80 Prozent verringern. Damit sollten E-Mobile für einen größeren Kundenkreis erschwinglich werden. Allerdings muss in den kommenden Jahren in eine vollkommen neue Lade-Infrastruktur investiert werden. Diese Kosten schätzt die Studie allein für die Elektrofahrzeuge in den kommenden 40 Jahren auf bis zu 500 Milliarden Euro im Bereich der Europäischen Union.

 

Datenblatt

Mitsubishi i-MiEV

Abmessungen LxBxH
3,48 / 1,48 / 1,61 m
Leergewicht
1110 kg
Sitzplätze
4
Antrieb
Elektromotor
Getriebe
1-Gang
Leistung
67 PS (49 kW)
Batterie
Lithium-Ionen, Batteriepaket: 88 Zellen in 22 Modulen mit je vier Zellen (3,7V/50Ah)
Antrieb
Hinterachse
Höchstgeschwindigkeit
130 km/h
max. Drehmoment
180 Nm bei 0 - 2000 Umdrehungen
Ladezeit
Sechs Stunden an Haushaltssteckdose, Schnellladung (bis 80 Prozent Kapazität): 30 Minuten
CO2-Emissionen
(Normverbrauch)
0 g/km
Grundpreis.
34.390 Euro

 

Quelle: ntv.de, sp-x

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