ADAC testet neue KindersitzeEin Modell fällt durch

13 neue Kindersitze schindet der ADAC: Sie müssen im Aufpralltest mit Dummies bestehen, werden auf Schadstoffe, Verarbeitung und Bedienung geprüft. Das erfreuliche Ergebnis: Fast die Hälfte sind richtig gut. Doch die schlechte Botschaft lautet: Es gibt auch Ausreißer - leider auch bis nach ganz unten.
Beim neuen ADAC-Kindersitztest ist ein Modell wegen hoher Schadstoffbelastung
durchgefallen. Sechsmal vergaben die Tester die Note "gut", fünfmal "befriedigend"
und einmal "ausreichend", wie der Autoclub mitteilte. Insgesamt wurden
beim zweiten Kindersitztest von ADAC und Stiftung Warentest in diesem Jahr 13 Modelle
geprüft. Der Beste im Test war der Takata Maxi Isofix, der sowohl bei Sicherheit,
Bedienung, Schadstoffprüfung und Verarbeitung überzeugen konnte.
Bei dem mangelhaften Produkt, dem Bébécar Easymaxi EL, handelte sich ausgerechnet
um einen der drei Sitze für die allerjüngsten Mitfahrer bis zu eineinhalb Jahren.
Dabei war nicht die mangelnde Sicherheit der Hauptgrund, sondern der hohe Schadstoffwert.
Der Sitz habe zwar bei der Sicherheitsprüfung überzeugt, doch enthalte der Sitzbezug
gesundheitsschädliche Stoffe, die im engen Körperkontakt für Kinder schädlich sein
können, erläuterte der ADAC.
Ein weiterer Sitz für Kinder im Alter von ein bis zwölf Jahren bekam bei den
Schadstoffen nur ein ausreichend: der Recaro Young Sport. Tendenziell seien Kindersitzbezüge
aber schadstoffärmer geworden, betonte der ADAC. Bei dem neuen Test bekamen immerhin
sieben Sitze und damit mehr als die Hälfte bei der Schadstoffbelastung ein "sehr
gut".
Dummies müssen herhalten
Bei vorangegangenen Test im Mai waren fünf von 33 Autokindersitzen durchgefallen
- alle wegen erheblicher Mängel bei der Sicherheit. Dieses Mal hingegen gab es in
Sachen Sicherheit bei mehr als der Hälfte der Modelle gute Noten, die übrigen wurden
wenigstens als "befriedigend" eingestuft. Die Gesamtnote "sehr gut"
konnten die Tester allerdings weder bei der Untersuchung vor einem halben Jahr noch
jetzt vergeben.
Der Autoclub prüft die Kindersitze unter anderem mit Dummies. Mit einem Prüfschlitten,
auf dem eine Autokarosserie montiert ist, simulieren die Tester jeweils Front- und
Seitenaufprall. Geprüft wird auch der Gurtverlauf, die Größenanpassung, die Standfestigkeit
auf dem Fahrzeugsitz, die Kopfabstützung und die Ergonomie.
Neu ist seit 2011 die Schadstoffprüfung an den Teilen, mit denen das Kind in
Kontakt kommt. Unter anderem wird auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
untersucht, die manchmal krebserregend sein können, ferner auf Flammschutzmitteln,
bestimmte Farbstoffe und Schwermetalle.