Sportcoupé als Imageträger Audi enthüllt A7
27.07.2010, 03:10 Uhr
Ein großes Coupé mit den vier Ringen: Der Audi A7 Sportback will es mit namhafter Konkurrenz aufnehmen.
Da war doch noch was offen: Mit dem A7 Sportback schließt Audi die Lücke zwischen der Luxuslimousine A8 und dem Reisemobil A6. Aber der A7 will mehr sein: ein Imageträger für die Marke mit den vier Ringen und nichts weniger als eine Designikone.
Der Ort passt zum Anlass: In der Münchner Pinakothek zeigt Audi sein jüngstes Werk, den A7 Sportback. Passend deshalb, weil die Gestalt des Sportcoupés im Mittelpunkt steht. Nichts weniger als ein optisches Aushängeschild soll der Neue für die Marke werden. "Der A7 wird ein Imageträger werden und ich bin überzeugt, dass dieses Auto erfolgreich sein wird", sagt Audi-Chef Rupert Stadler bei der Premiere. So viel Überschwang ist auch vom Herrn der Ringe nicht bei jedem neuen Modell seiner Marke zu sehen.
Dabei steht der der A7 durchaus unter Druck, denn Audi ist nicht unbedingt früh dran. Den CLS präsentiert Konkurrent Mercedes in diesem Herbst schon in der zweiten Generation, Jaguar hat den XF im Rennen und Porsches Panamera hat sich seine Meriten schon verdient. Immerhin BMW hat man abgehängt mit dem Marktstart im Herbst. Das Gran Coupé aus München kommt erst später zu den Händlern.
Steile Kante am Heck
Optisch ist das Auto auf jeden Fall schon mal gelungen, so viel lässt sich schon nach der statischen Vorstellung sagen. Der A7 zeigt in der Dachlinie einen ausgesprochen schönen Coupéschwung, die einem Fließheck, neudeutsch Sportback, endet. Eine dynamische Linie zieht sich von den vorderen Radkästen zum Heck. Mit einer steilen Kante hat man auch einen schönen Abschluss für das 4,97 Meter lange Auto gefunden.
Trotz dieser beachtlichen Länge sieht das Auto immer noch kompakt aus und liegt satt auf dem Asphalt. An der Front gibt es den typischen Singleframe-Kühlergrill, allerdings weniger wuchtig als beim A8, daneben die mittlerweile ebenso typischen LED-Tagfahrlichter. Ganz so aufregend wie der schöne Rücken mit dem Fließheck ist die Front dennoch nicht.
Touchpad aus dem A8
Auch im Innenraum versucht der A7 eine Brücke zwischen A8 und A5 zu schlagen. Der Neue hat das Touchpad für die Bedienung des Multimedia- und Navigationssystems aus der Luxuslimousine geerbt. Auch Internetverbindung und Bang&Olufsen-Sound gibt es auf Wunsch. Die Sitze sind allerdings sportlicher gestaltet und bieten mehr Seitenführung, ähnlich wie beim A5. Eine nette Anspielung sind die Türgriffe, die in ihrer Gestaltung den Schwung der Dachlinie von außen wieder aufnehmen. Durch die SPortbackkonstruktion will Audi auch mit Nutzwert glänzen. 535 bis 1390 Liter an Stauraum stehen dort zur Verfügung.
Bei den Motoren knausert Audi allerdings erst mal. Vier Sechszylinder-V-Motoren gibt es zum Start. Alle haben Bremsrekuperation und Start-Stop-System serienmäßig an Bord. Von den beiden Dieseln ist der 3.0 TDI mit 204 PS der Sparmeister mit einem Normverbrauch 6,0 Litern auf 100 Kilometer und 139 Gramm an CO2-Emissionen. Ihn gibt es noch einer stärkeren Variante mit 245 PS.
Doppelkupplungsgetriebe gepaart mit Allrad
Der Kraftmeier ist ein TFSI-Benziner mit drei Litern Hubraum und 300 PS. Dieser sprintet in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Bei 250 km/h ist der A7 mit dem großen Benziner dann abgeriegelt. Der zweite Otto-Motor im Angebot ist ein 2,8 Liter großer Motor mit 204 PS.
Für Vortrieb sorgen zwei Getriebevarianten. Das Automatikgetriebe Multitronic bringt die Kraft ausschließlich auf die Vorderräder, während mit dem DoppelkupplungsgetriebeS-Tronic stets der permanente Allradantrieb quattro verbunden ist. Dieser hat das Kronenraddifferential aus dem RS5 abbekommen.
Neue elektromechanische Lenkung
Ebenfalls ein Element aus dem A8 ist die optionale Luftfederung, die auf Wunsch mit einem adaptivem Fahrwerk auf sportlich oder komfortabel geregelt werden kann. Neu ist eine elektromechanische Lenkung, mit der Audi mehr Präzision und gar eine Spritersparnis von 0,3 Liter auf 100 Kilometern verspricht.
Wie sich der A7 mit all diesen technischen Feinheiten auf der Straße schlägt, muss er im Herbst beweisen. Doch die Daten auf dem Papier machen durchaus einen sauberen Eindruck. Und optisch ist er auf jeden Fall ein Hingucker. Das alles hat natürlich seinen Preis. Mindestens 51.650 Euro sind für das große, viertürige Sportcoupé aus Ingolstadt zu berappen. Das ist nicht ohne, doch im illustren Kreis dieser Premiumautomobile keine Unsumme.
Quelle: ntv.de