Auch Motorrad-Star Pedrosa macht den Abflug Spektakuläre Stürze am Sachsenring
13.07.2013, 14:30 Uhr
MotoGP-Fahrer Michael Laverty erwischte es im freien Training.
(Foto: dpa)
Bei den Motorrad-Piloten ist die Strecke berüchtigt - und auch dieses Jahr gibt es am Sachsenring viele Stürze. 30 Mal flogen Fahrer innerhalb von zwei Tagen von der Piste. Für die häufigen Stürze auf der kurvenreichen Strecke gibt es eine Erklärung - aber dummerweise keine Lösung.
Motorräder fliegen durch die Luft, die Fahrer knallen auf den harten Asphalt: Der Sachsenring ist den Weltklasse-Motorradfahrern schon im Training zum Verhängnis geworden. Mehr als 30 Stürze gab es binnen zwei Tagen, nach MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo erwischte es auch noch den aktuellen WM-Spitzenreiter Dani Pedrosa. Der Spanier wurde nach seinem heftigen Abflug zunächst in ein Krankenhaus nach Chemnitz gebracht.
Der 27 Jahre alte Honda-Pilot erlitt eine kleinen Riss im Schlüsselbein, hofft aber weiter auf seinen Start am Sonntag (11.00 Uhr/Übertragung auf Sport1). Pedrosa wurde auf einer Trage zum Hubschrauber und dann von der Strecke nahe Hohenstein-Ernstthal nach Chemnitz gebracht. Bei Landsmann Lorenzo war am Freitag schnell festgestellt worden, dass eine Platte, die er nach einem Sturz vor zwei Wochen in Assen und einer Schlüsselbeinfraktur eingesetzt bekommen hatte, beschädigt worden war. Er kann beim Großen Preis von Deutschland an diesem Sonntag nicht starten.
Todeskurve elf
Als Problempunkt Nummer eins stellte sich einmal mehr Kurve elf heraus. "Das ist eine gefährliche Stelle", sagte Rekordweltmeister Valentino Rossi. Die italienische Motorrad-Ikone machte dort in der Vergangenheit ebenfalls schon unliebsame Bekanntschaft mit dem Asphalt. Es ist eine schnelle Rechtskurve nach acht Linkskurven, in die die Fahrer mit über 200 Stundenkilometern hinein donnern. Da die Reifen auf der rechten Seite angesichts der fehlenden Belastung zuvor regelrecht kalt sind, fehlt der Grip. Die Sturzgefahr steigt erheblich.
"Die Stürze in den ersten Tagen auf dem Sachsenring haben ja fast schon Tradition. Man muss sich erst an diese Strecke gewöhnen", sagte MotoGP-Pilot Stefan Bradl. Der anspruchsvolle Sachsenring ist einer der wenigen WM-Kurse, auf dem gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Es gibt nur drei Rechts-, dafür aber zehn Linkskurven. Die Fahrer sind fast ständig in Schräglage, müssen angesichts der wenigen Geraden immer wieder die Position wechseln. "Man muss voll konzentriert sein", betonte Moto2-Fahrer Sandro Cortese.
Das wissen auch die Konkurrenten der deutschen Lokalmatadoren. Und dennoch stürzten sie reichlich. Neben Lorenzo und Pedrosa erwischte es unter anderem auch noch Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und gleich zweimal den Briten Cal Crutchlow. Durch die Reibung habe er am Unterarm einige Verbrennungen davongetragen, betonte sein Team-Manager Herve Poncharal. Nichts Ernstes, aber sehr schmerzhaft und unangenehm, meinte er. Crutchlow hat in den vergangenen vier Rennen drei Podestplätze geholt.
Beim Großen Preis wird der Spanier Marc Marquez vom Spitzenplatz starten. Crutchlow und der Italiener Valentino Rossi folgen, der deutsche Motorrad-Pilot Stefan Bradl startet von Platz vier.
Quelle: ntv.de, jtw/dpa