Technik

Datenschutzversprechen nicht eingelöstAigner kritisiert Facebook

02.02.2012, 13:36 Uhr

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner nimmt den Börsengang von Facebook zum Anlass, erneut die Datenschutzbemühungen des Netzwerkes zu kritisieren. Bisher sei viel versprochen, aber wenig eingelöst worden.

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Facebook geht an die Börse, Aigner verlangt mehr Datenschutzbemühungen. (Foto: dpa)

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner sieht das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook mit dem angestrebten Börsengang beim Datenschutz noch stärker in der Pflicht. "Als börsennotiertes Unternehmen muss Facebook umso mehr den Anspruch erfüllen, sich an Recht und Gesetz zu halten - und zwar nicht nur in den USA, sondern auch auf wichtigen Auslandsmärkten wie Deutschland", sagte Aigner. Bisher habe Facebook schon viele Datenschutzverbesserungen angekündigt, aber nur wenig eingelöst.

Die Ministerin unterstützte die Pläne der EU-Kommission, die Nutzerrechte zu stärken. "Jeder sollte jederzeit und selbstbestimmt seine persönlichen Daten löschen können, insbesondere Daten, die er selbst bei Sozialen Netzwerken eingestellt hat." Wichtig sei zudem die Verpflichtung zu datenschutzfreundlichen Voreinstellungen.

"Die Politik von Facebook macht deutlich, wie wichtig es ist, dass wir europaweit hohe Standards für den Datenschutz schaffen", sagte Aigner. Die bisherige zersplitterte Rechtslage habe dazu geführt, dass sich Anbieter in einem Land mit niedrigerem Datenschutzniveau niederließen und sich so etwa höheren deutschen Standards entzögen, obwohl sie hierzulande Dienste anböten. Aigner ist schon lange als scharfe Facebook-Kritikerin bekannt.

Quelle: ntv.de, dpa