Und wieder eine neue Geldquelle für Apple: Der Konzern nimmt die Vermarktung von Werbung auf dem iPhone nun selbst in die Hand. Nicht jeder darf werben und die, die dürfen, müssen teuer bezahlen.

Wer auf dem iPhone oder dem iPod Touch Werbung schalten will, muss bald tief in die Tasche greifen. Für jede Anzeige, die über die mobile Werbeplattform iAd eingeblendet wird, will Apple einen US-Cent verlangen. Klickt ein Nutzer auf das Werbebanner, werden ganze zwei Dollar fällig, berichtet das "Wall Street Journal".

Mit der Ankündigung eines eigenen AdWord Werbesystems hatte Apple vor wenigen Wochen die nächste Runde im Kampf gegen Google eingeläutet. Dessen Werbedienst dürfte von Apple-Geräten verbannt werden, wenn der Konzern die Vermarktung selbst in die Hand nimmt. iAd wird von den Entwicklern in die jeweiligen Apps eingebaut. Apple sorgt für die Vermarktung des Anzeigenplatzes und kassiert dafür eine Provision von 40 Prozent. Wer auf einen Werbelink klickt, beschert dem Entwickler also 1,20 Dollar, 80 Cent gehen an Apple. Entwickler bekommen damit die Möglichkeit, auch mit kostenlosen Apps Geld zu verdienen.

Nicht jeder hat Lizenz zum Werben

Wie bei den Applikationen will Apple auch bei der Werbung die volle Kontrolle behalten. Jede Anzeige durchläuft einen Zulassungsprozess und darf ohne Angaben von Gründen abgewiesen werden. Für den Anfang verlangt Apple sogar die Gestaltungshoheit:  Um Funktionalität und ansprechende Optik zu gewährleisten  wolle Apple die Anzeigen zunächst selbst entwickeln, so das "Wall Street Journal".

Als erste iAd-Kunden will man große Marken gewinnen. Die dürften auch am ehesten bereit sein, den hohen Einstandspreis zu zahlen - von den iAd-Pionieren will Apple bis zu 10 Millionen Dollar verlangen. Später soll das Einsteigerpaket eine Million Dollar kosten. Billiger geht's nicht: Firmen, die auf dem iPhone werben wollen, müssen immer das komplette Paket buchen. Der branchenübliche Preis solcher Pakete liegt übrigens bei 100.000 bis 200.000 Dollar.