Technik

Entwickler sammeln 8,5 Mio. Dollar Billigkonsole greift Playstation an

Kleine Kiste, handlicher Controller - so sieht der Prototyp aus.

Kleine Kiste, handlicher Controller - so sieht der Prototyp aus.

Offene Software ist längst etabliert, Handys und Webserver werden zum großen Teil damit betrieben. Doch eine Spielekonsole mit einem offenen Betriebssystem gibt es bislang nicht. Das soll sich mit der Andoid-Konsole "Ouya" nun ändern. Schon vor der Auslieferung scheffeln die Entwickler Millionen US-Dollar. Größtes Plus: Der Würfel wird weit billiger als andere Konsolen.

"Wir versuchen, die etablierte Industrie zu zerstören", sagt Julie Uhrmann in einem Werbevideo. Das könnte ihr gelingen. Über die Crowdfunding-Seite Kickstarter hat ihr Projekt nach dem Blitzstart im Juli fast das Zehnfache des ursprünglichen Finanzierungsziels erreicht. Die Spielekonsole "Ouya" ist damit greifbar nah. Und soll der festgefahrenen Branche um Sonys Playstation, Nintendos Wii und Microsofts Xbox mehr als einen Schrecken einjagen.

Ziel waren 950.000 US-Dollar. Nun ist die Zeit abgelaufen, und zusammengekommen sind rund 8,6 Millionen US-Dollar. Einen Prototyp gab es bereits. Nun soll die Ouya in Serienproduktion gehen und im März kommenden Jahres ausgeliefert werden. Mit ihrer finanziellen Unterstützung sicherten sich Zehntausende vorab ein Gerät mit Controller. Der angepeilte Preis ist 99 US-Dollar.

"Hacker willkommen"

Übliche Spielekonsolen haben ihr jeweils eigenes Betriebssystem, wodurch die Plattformen nicht kompatibel zu denen anderer Hersteller sind. Ouya verwendet Android als Basis. "Hacker sind willkommen", heißt es auf der Seite des Projekts. Während Modifikationen an der Hardware einer Playstation oder Xbox entweder kaum möglich sind oder mit Ausschluss aus den firmeneigenen Netzwerken bestraft werden, soll an der Ouya also nach Herzenslust herumgebastelt werden können.

Publisher und Entwickler wie Namco Bandai oder Square Enix haben bereits angekündigt, Spiele auf die Konsole zu portieren. Mit einem Prequel zum Zombie-Spiel "Human Element" wurde bereits ein Exklusivtitel angekündigt. Zu den Entwicklern der Ouya gehört auch Yves Behar, der Designer des "One Laptop per Child"-Projekts. Uhrmann selbst arbeitet seit Jahren in der Spielindustrie, in der Vergangenheit unter anderem bei Vivendi Universal oder IGN.

Quelle: ntv.de, rpe

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