Technik

Rache für "Einmischung" Iraner hacken Twitter

Auch www.mowjcamp.org wurde gekapert. Hier fehlt allerdings die holprige englische Botschaft.

Auch www.mowjcamp.org wurde gekapert. Hier fehlt allerdings die holprige englische Botschaft.

Wer am Morgen die Startseite des Kurznachrichtendienstes Twitter aufrief, landete auf einer Seite der "Iranian Cyber Army". Nutzer, die nach Twitter googelten, wurden ebenfalls mit einer Botschaft der Hacker konfrontiert.

Mehr als eine wehende grüne Fahne mit persischen Schriftzeichen (Farsi), einer E-Mail-Adresse und den Hinweis, dass die Seite von der Iranian Cyber Army gehackt wurde, gab's unter www.twitter.com nicht zu sehen. Übersetzt lautete die martialische Botschaft auf der Fahne: "Wenn der Anführer es befiehlt, werden wir stürmen. Wenn er will, dass wir unser Leben einsetzen, werden wir das tun. Wenn er von uns Geduld und Beharrlichkeit verlangt, werden wir uns hinsetzen, ausharren und unser Leiden erdulden." In schlampigen Englisch wiesen die Verfasser noch darauf hin, dass nicht die USA, sondern sie "mit ihrer Macht" das Internet kontrollierten.

Laut Twitter ist es den Hackern gelungen, Besucher auf ihre Seite umzuleiten. Schädlinge lauerten dort allerdings nicht auf arglose Nutzer. Offensichtlich wollte die Gruppierung nur ihre Botschaft loswerden.

Angriff auf iranische Opposition

Auch wer nach Twitter googelte, bekam es mit den Hackern zu tun. Auf Farsi war dort zu lesen: "Im Namen Gottes - als Iraner reagiere ich hiermit auf Twitters Einmischung in innere Angelegenheiten meines Landes, die von US-Behörden in Auftrag gegeben wurden."

Wer nach Moowjcamp googelt, sieht die Original-Botschaft in der persischen Landessprache Farsi.

Wer nach Moowjcamp googelt, sieht die Original-Botschaft in der persischen Landessprache Farsi.

Passend dazu hackten die Angreifer auch eine Seite, die dem iranischen Oppositionsführer Hossein Mussawi zuzuordnen ist: www.mowjcamp.org.  Deren Twitter-Account informierte während der Wahlen nahezu minütlich über Protestaktionen und Übergriffe von Ordnungshütern. Wer nach Mowjcamp googelt, sieht nach wie vor das Pamphlet der "Iranian Cyber Army".

Quelle: ntv.de

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