Roaming aus Versehen Teurer Urlaub im Grenzgebiet
02.08.2010, 17:48 UhrWer in deutschen Grenzgebieten Urlaub macht, sollte sein Handy auf manuelle Netzwahl umstellen. Sonst bucht sich das Gerät eventuell in fremde Netze ein - und das kann teuer werden.
  Auch wenn das Handy noch in Deutschland ist, empfängt es Signale von jenseits der Landesgrenze.
(Foto: picture alliance / dpa)
Deutschland hat neun Nachbarstaaten und wer ihnen zu nahe kommt, der könnte das beim Anblick seiner Handyrechnung bereuen. Denn in Grenzgebieten wie etwa am Bodensee, im Bayerischen Wald oder dem Zittauer Gebirge besteht immer die Gefahr, dass sich das Handy in ein Netz des Nachbarlandes einbucht. Und das kann teuer werden. "Wer verhindern möchte, dass sich sein Handy in Grenzgebieten in ausländische Netze einwählt, sollte im Menü die manuelle Netzwahl aktivieren und das deutsche Netz fest einstellen", rät deshalb Martin Müller vom Vergleichsportal teltarif.de.
Da Handys keine Grenzen kennen, richten sie sich bei der automatischen Netzwahl immer nach dem stärksten Signal - und das kann in Grenznähe auch aus dem Ausland kommen. "Besonders ärgerlich ist es, wenn sich das Handy in Grenznähe in das Netz eines Nicht-EU-Landes einwählt", so Müller. "Im Schweizer Netz kostet eine Gesprächsminute beispielsweise bis zu 1,50 Euro." Im EU-Ausland sind die Preise zwar dank Regulierung erheblich gesunken, aber immer noch deutlich höher als in Deutschland, zumal auch eingehende Gespräche berechnet werden. Im EU-Tarif fallen 46 Cent pro abgehende und 17 Cent für jede eingehende Gesprächsminute an. Auch Sprach- und Datenflatrates sind im Ausland nutzlos. Gerade das Datenroaming ist heikel, da die Datenpreise im Ausland mit mehreren Euro pro Megabyte deutlich höher liegen.
 Wer im Ausland an der deutschen Grenze Urlaub macht, kann wiederum von den konkurrierenden Netzen profitieren. Über die manuelle Netzwahl kann man versuchen, den deutschen Anbieter zu empfangen. So lassen sich die hohen Auslandsgebühren umgehen. 
Quelle: ntv.de, ino