Technik

Was kann Googles HDMI-Stick? Warentest streamt mit Chromecast

Googles Chromecast hat viel Potenzial, benötigt aber noch mehr Apps.

Googles Chromecast hat viel Potenzial, benötigt aber noch mehr Apps.

(Foto: AP)

Ist Googles Streaming-Stick Chromecast nur eine nette Spielerei oder ist er vielleicht das perfekte Verbindungsstück zwischen Smartphones, Tablets und Fernseher? Stiftung Warentest hat sich den kleinen Verkaufsschlager ins Labor geholt.

Ohne Smart-TV ist es umständlich, Inhalte aus dem Netz auf den Fernsehbildschirm zu bekommen und auch bei den internetfähigen Fernsehern ist die Bedienung oft kompliziert. Einfacher soll es mit dem Chromecast gelingen, den Google für schlappe 35 Euro verkauft. Viele Nutzer kaufen den kleinen Streaming-Stick aber vor allem, um Inhalte vom Smartphone, Tablet oder Notebook unkompliziert auf die Mattscheibe zu bringen. Ob das auch stimmt, hat Stiftung Warentest in einem Schnelltest überprüft.

"Mit dem Smartphone oder dem Tablet mal eben ein YouTube-Video auf den Fernsehbildschirm schicken – das geht mit dem Chromecast von Google", urteilen die Prüfer. Der Stick sei einfach zu installieren und die Bedienung sei bequemer als das umständliche Navigieren mit der Fernbedienung auf dem Smart-TV, schreiben sie.

Ohne Drittentwickler geht wenig

Derzeit können die Möglichkeiten des Geräts die Tester aber nicht ganz überzeugen. Mit den derzeit neun offiziellen Apps für den Chromecast sei es nicht möglich, Dateien abzuspielen, die auf dem Tablet, dem Smartphone, dem Heimnetz­werk oder in einer Cloud gespeichert sind. Eine Vorführung zum Beispiel der Urlaubs­bilder auf dem Fernsehschirm sei nur mit Apps von fremden Entwick­lern möglich. Apps von Drittentwicklern hat Stiftung Warentest dabei nur sporadisch getestet. Eine Anwendung zum Streamen von Mediathekeninhalten finden sie gelungen, bemängeln aber, dass Spiele nicht von mobilen Geräten übertragen werden können und auf einem Laptop lokal gespeicherte Urlaubsbilder und -videos mangels Apps nicht per Chromecast auf den Fernseher gelangten.

Wer Bedenken hat, Google könnte mit seinem Stick zu neugierig sein, den können die Prüfer beruhigen. "Google hält sich bei der Überwachung des Sticks zurück: Stiftung Warentest konnte im Datenstrom keine unnötige Datenübertragung finden. Außerdem werden alle übermittelten Daten verschlüsselt."

Chromecast nur ein Smart-TV-Ersatz?

Obwohl sie den Chromecast eine unkomplizierte Bedienung bescheinigen und davon ausgehen, dass es in Zukunft mehr Apps mit Zusatzfunktionen geben wird, zweifeln die Tester letztlich aber am Nutzen des Streaming-Sticks. Seit vier Jahren seien die meisten Fernseher schon Smart-TVs, weshalb sich die Anschaffung nur für ältere Geräte lohne, die zwar einen HDMI-Anschluss, aber noch keine Internetfunktion besitzen. Dass viele Nutzer den Chromecast vor allem kaufen, um Inhalte von ihren Android-Geräten zum Fernseher zu streamen, lassen die Tester dabei außer Acht. Auch moderne Smart-TVs sind beispielsweise nicht in der Lage, Google-Play-Videos zu zeigen. Ebenso geht Stiftung Warentest nicht näher auf die Möglichkeit ein, von Laptops über den Chrome-Browser zu streamen.

Quelle: ntv.de, kwe

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