Technik

WM-TV: Schüssel hängt Kabel ab Warum Schürrle in der Kneipe früher traf

Wenn man rechtzeitig jubelt, klappt's auch mit der Nachbarin.

Wenn man rechtzeitig jubelt, klappt's auch mit der Nachbarin.

(Foto: REUTERS)

Die WM-Spannung wird grob gefoult, wenn der Nachbar schon jubelt, bevor der Ball im Netz zappelt. Warum ist das so, welche Technik, welcher Sender ist weltmeisterlich schnell?

Beim Spiel der deutschen Nationalelf gegen Algerien stieg die Spannung fast ins Unermessliche. Was für eine Erlösung, als Schürrle in der Verlängerung das 1:0 schoss! Was für ein Jubel! Der laute Tor-Schrei ertönte vor deutschen Fernsehern allerdings nicht zeitgleich - nicht mal annähernd. So wussten manche Fans schon, dass der Stürmer des FC Chelsea treffen wird, als er noch auf dem Weg zum Hackentrick war - ein technisches Foul gegen die Hochspannung. Wie kann man es beim nächsten Spiel verhindern?

Wer einen Kabelanschluss besitzt und in einem Kneipenviertel wohnt, sollte die Fenster während der Partie geschlossen halten. Vor allem dann, wenn das Spiel vom ZDF übertragen wird. Denn wie das Computermagazin "c't" berichtete, jubeln nur Zuschauer, die das IPTV-Angebot Entertain der Deutschen Telekom nutzen, später als Kabelkunden.

HD bremst aus

Am schnellsten kriegen Fans den Treffer mit, die ein Spiel über Satellit empfangen. Beim ZDF sind die HD-Kunden rund drei Sekunden im Vorteil, bei der ARD sieht man den Ball bei SD-Qualität ein paar Sekunden eher im Tor. Die zweitbeste Wahl ist der WM-Genuss via DVB-T. Hier sind die Verzögerungen jeweils gleich lang wie beim zweitbesten Satelliten-Empfang.

Wer über Kabel die WM verfolgen muss, sollte eventuell eine schlechtere Bildqualität akzeptieren. Denn bei der ARD ist der analoge Kabel-Empfang nur rund drei Sekunden langsamer, während DS und HD sieben Sekunden hinterherhinken. Noch krasser sind die Unterschiede beim ZDF: analoge und HD-TV-Signale kommen neun Sekunden später an, bei Kabel SD sage und schreibe elf Sekunden.

Der größte Fehler, den Fußball-Fans machen können, die ein WM-Spiel nicht von der Umwelt abgeschottet verfolgen, ist Internet-Streaming. Hier ist mit 30 Sekunden Verzögerung Zattoo der schnellste Dienst, Das Erste Live verzögert das Spiel um 50 Sekunden. Die ZDF Mediathek gibt ihren Zuschauern mit rund einer Minute genug Zeit um sich fürs Tor ein neues Bier aus dem Kühlschrank zu holen.

Quelle: ntv.de, kwe

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