Schritt für Schritt zum Ziel Wechsel von XP zu Windows 7
22.10.2009, 14:20 UhrWie Microsoft selbst zugegeben hat, ist Windows Vista kein gutes Betriebssystem. Viele Anwender haben deshalb immer noch XP auf ihrem Rechner laufen. Jetzt, da mit Windows 7 endlich ein würdiger Nachfolger auf dem Markt ist, plant ein Großteil von ihnen den Umstieg. Da XP aber schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, ist - im Gegensatz zu Vista-PCs - kein Upgrade möglich. Das heißt, das Betriebssystem muss neu installiert werden. So geht's.
Ist der Computer Windows-7-tauglich?
Da Windows 7 wesentlich sparsamer mit Hardware-Ressourcen umgeht als Vista, arbeitet das Betriebssystem normalerweise auch problemlos auf älteren Computern. Um sicher zu gehen, können Sie Ihren Rechner mit dem Windows 7 Upgrade Advisor überprüfen. Die Gratis-Software kontrolliert u.a. die angeschlossene Hardware, die Prozessorleistung und den eingebauten Speicher. Sie erhalten eine Auswertung, die Ihnen zeigt, ob Ihr PC tauglich ist, wo es Schwachstellen gibt und ob es Probleme mit installierter Software geben könnte. Wenn Sie einzelne Programme oder Hardware wie Drucker überprüfen möchten, können Sie dies im Windows 7 Compatibility Center machen. Dort können Sie nach dem Produkt suchen und sehen anhand von grünen Häkchen oder roten Kreuzen, ob es kompatibel ist oder nicht.
32 Bit oder 64 Bit?
Wichtig ist, dass Sie im Windows Compatibility Center auswählen, ob sie die 32-Bit- oder 64-Bit-Variante installieren möchten. Sie werden sehen, dass die meisten Programme und Geräte mit Windows 7 32 Bit keine Probleme haben, aber relativ viel Hardware nicht mit der 64-Bit-Variante kompatibel ist, weil kein entsprechender Treiber angeboten wird. Aber keine Bange: Sie müssen sich nicht von ihrem Drucker oder Scanner trennen, nur um die 64-Bit-Variante zu installieren. Gerade auf einem älteren Rechner fallen dessen Vorteile so gut wie gar nicht ins Gewicht. Denn der wichtigste Vorzug des 64-Bit-Betriebssystems ist, dass es auch mit mehr als 4 GB Arbeitsspeicher etwas anfangen kann. Und mehr sollte auf XP-Rechnern nicht installiert sein.
Nicht am Arbeitsspeicher sparen
Apropos Arbeitsspeicher. Dass Microsoft in den Mindestvoraussetzungen schreibt, dass 1 GB Arbeitsspeicher ausreicht, sollten Sie nicht so ernst nehmen. Sie möchten schließlich kein Windows 7, das funktioniert, sondern eins, das gut funktioniert. Gönnen Sie sich 4 GB, Speicherriegel zum Aufrüsten sind spottbillig. 2 GB (DDR2-800) in guter Qualität kosten um die 40 Euro. Wenn Sie nicht wissen, welche Speicher-Sorte auf Ihrer Hauptplatine steckt, können Sie das Gratis-Tool CPU-Z einsetzen. Es gibt Ihnen (auf Englisch) alle Infos, die Sie benötigen. Das kleine Programm zeigt Ihnen auch, ob Ihr Prozessor 64-Bit-tauglich ist. Wenn unter "CPU" in der Zeile "Instructions" bei AMD-CPUs "x86-64" oder bei Intel-Prozessoren "EM64T" steht, ist alles klar.
Sicher ist sicher
Bevor Sie mit der Installation loslegen, ist es ratsam Ihre XP-Installation mit allem Drum und Dran zu sichern. Falls bei der Windows-7-Installation etwas schiefgeht - was nicht zu erwarten ist - können Sie so alles wieder rückgängig machen. Um ein "Abbild" auf einer zweiten Festplatte, DVDs oder einem Speicherstick zu sichern, brauchen Sie keine teure Kauf-Software. Das kostenlose Programm DriveImage XML V2.12 erledigt das ebenso zuverlässig. Da das Programm gratis nur auf Englisch zu haben ist, können Sie auch eine Testversion eines kostenpflichtigen Programms herunterladen. Hier bietet sich beispielsweise Acronis True Image Home an, das als Demo 30 Tage voll funktionsfähig ist.
Umzugskoffer packen
Selbstverständlich möchten Sie Ihre wichtigen Daten, Dateien, Treiber etc. beim Wechsel zu Windows 7 mitnehmen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Elemente: Benutzerkonten, Dateien und Ordner, E-Mail-Nachrichten, -Einstellungen und -Kontakte, Fotos, Videos, Musik, Windows-Einstellungen, Programmdateien- und Einstellungen und Interneteinstellungen. Dazu gibt Ihnen Microsoft ein Werkzeug namens Windows-Easy Transfer in die Hand. Eigenartigerweise bietet Microsoft auf seinen Seiten nur den Download der Version für den Umzug von XP zu Vista an. Daher müssen Sie das Programm von der Windows-7-DVD aus starten. Sie finden Sie im Verzeichnis "\support\migwiz". Ein Doppelklick auf "migwiz.exe" startet den Umzugshelfer. Das Programm führt Sie daraufhin Schritt für Schritt zum Ziel. Wichtig ist, dass Sie vorher einen Datenträger - am besten eine externe Festplatte oder einen USB-Stick - vorbereiten, auf dem Sie die Daten abspeichern möchten. Falls Sie unsicher sind, können Sie sich auch die Microsoft-Anleitung ausdrucken.
Nach der Windows-7-Installation können Sie die Daten einfach wieder zurückholen. Easy Transfer finden Sie in Windows 7 unter Start -Alle Programme - Zuberhör - Systemprogramme.
Wichtig: Extra-Programme wie Virenschutz oder Bildbearbeitung machen den Umzug nicht mit. Sie müssen nach der Neuinstallation einzeln erneut installiert werden.
Was ist mit Firefox und Thunderbird?
Falls Sie statt Internet Explorer und Outlook (Express) Firefox und Thunderbird zum Surfen und Mailen benutzen, lässt Sie das Microsoft-Umzugsprogramm im Stich. Das ist aber kein Problem. Laden Sie sich das kostenlose MozBackup herunter. Mit ihm können Sie die Einstellungen, Adressbücher etc. der Mozilla-Programme sichern und nach der Neuinstallation wieder aufspielen. Die Bedienung ist simpel und für niemanden eine ernsthafte Hürde.
Schnell installiert
Legen Sie jetzt die Windows-7-DVD ins Laufwerk. Falls die Installation nicht automatisch beginnt, klicken Sie auf dem Desktop doppelt auf "Arbeitsplatz" und dann auf das Windows-7-Symbol. Folgen Sie den Anweisungen. Der erste wichtige Schritt ist die Auswahl der Installationsart. Sie klicken auf "Benutzerdefiniert". Danach wählen Sie die Partition aus, auf der sich bisher XP befindet. Normalerweise ist das "C". Sie sehen dann eine Warnung, die Sie mit "OK" wegklicken. Danach geht alles blitzschnell.
Nach einem Neustart wird Windows 7 konfiguriert. Auch hier können Sie den Anweisungen folgen und die empfohlenen Einstellungen übernehmen. Falls Sie über ein drahtloses Netzwerk (WLAN) verfügen, sollten Sie die das Kennwort für den Zugang (WEP/WPA-Schlüssel) parat halten. Das war's.
Quelle: ntv.de