Technik

Eigene Domain-Endung .hamburg will das Netz erobern

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(Foto: picture alliance / dpa)

Internetnutzer können ihren Lokalpatriotismus künftig sichtbarer ausleben. Privatpersonen, Firmen und Verbände in Hamburg dürfen ihre Onlinepräsenz wie schon Berliner mit dem Stadtnamen als Endung der Domain versehen.

Nach Berlin hat auch Hamburg eine eigene Internet-Endung. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Oliver Süme, Geschäftsführer der Hamburg Top-Level-Domain GmbH, schalteten mit einem Knopfdruck die Domain-Endung .hamburg ein. Damit stehe den rund fünf Millionen Einwohnern der Metropolregion, Firmen, Vereinen und Verbänden nunmehr eine regional verankerte Domain zur Verfügung. "Ich bin sehr froh, dass der gute Name Hamburgs auch im Internet mit einer eigenen Adresse zu finden sein wird", sagte Scholz. "Das stärkt die Identifikation."

Die Internet-Organisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Numbers and Names), die das Adressensystem im Netz verwaltet, hatte 2011 die Erweiterung der Adressenendungen beschlossen. Nun gehen Städte und Regionen mit eigenen Endungen online, demnächst auch Marken. "Seit der ersten Idee zu einer eigenen Domain-Endung für unsere Stadt sind mehr als acht Jahre vergangen", sagte Süme. "Wir haben so manche Klippe umschifft und viele Widerstände überwunden."

Hamburg sichert sich Olympia-Adresse

Das globale System der Domainnamen ist ein Rückgrat des weltweiten Netzes. Jede Adresse kann nur ein Mal vergeben werden. Derzeit sind mehr als 270 Millionen Webadressen registriert; jedes Jahr kommen etwa 18 Millionen neue dazu. Stark verbreitet sind Adressen mit einem Länderkürzel wie .de sowie die Endungen .com oder .org. Auch .eu oder .ag finden sich häufiger - wobei .ag zwar für den karibischen Staat Antigua und Barbuda steht, aber auch von deutschen Aktiengesellschaften genutzt wird. Bis Ende des Jahres will die ICANN rund 1300 neue Top-Level-Domains einführen. Bislang gibt es rund zwei Millionen Internet-Adressen mit den neuen Endungen.

In Hamburg und Umgebung kann sich nun jeder bei 30 Vertriebspartnern für .hamburg registrieren lassen. Die Adressen werden nach der Reihenfolge des Eingangs freigegeben und kosten 30 bis 60 Euro im Jahr. An den Erlösen beteiligt ist auch die Stadt, die sich mit den Initiatoren auf eine Reihe von Regeln einigte. "Damit mit dem Namen Hamburg kein Schindluder getrieben wird", sagte Scholz. Die Internet-Adresse "www.olympia.hamburg" habe sich die Hansestadt bereits reservieren lassen. Hamburg bewirbt sich um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 oder 2028.

Wirtschaft und Touristikbranche in Hamburg haben die Einrichtung der neuen Top-Level-Domain gefördert. "Sie ist für uns eine großartige Möglichkeit, die regionale Herkunft und Verbundenheit auszudrücken", sagte Christoph Wöhlke, Geschäftsführer der Drogeriekette Budnikowsky. Sie wird künftig unter "www.budni.hamburg" zu erreichen sein, ähnlich wie viele andere Hamburger Unternehmen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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