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Das Elfmeterschießen wird 50, ...
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... erfunden hat es einst Karl Wald aus dem oberbayrischen Penzberg. Der 1916 Geborene sagte über die bis dahin geltende Regel, dass Spiele nach Verlängerung per Los oder Münzwurf entschieden wurden: "Das ist sportlicher Betrug, das ist glatter Blödsinn."
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1970 wurde seine Revolution vom Bayrischen Fußball-Verband anerkannt, es folgten der DFB, die Uefa und die Fifa. Doch nicht jeder liebt die Regel ...
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Der ehemalige russische Nationalspieler, Juri Sawitschew, meinte einmal: "Elfmeterschießen, das ist irgendwie wie mit Frauen und Autos - reine Glückssache!"
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Und der deutsche Nationalspieler und Europameister von 1996, Matthias Sammer, gestand offenherzig:
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"Ich habe nichts gegen Elfmeterschießen, solange ich nicht antreten muss. Ich kann mich nämlich nicht entscheiden, ich mag beide Ecken."
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In Deutschland entschied erstmals am 23. Dezember 1970 ein Elfmeterschießen eine offizielle Wettbewerbspartie. Beim DFB-Pokalspiel zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg standen die Zuschauer auf schneebedecktem Boden direkt ums Tor herum - und sahen am Ende ein 3:1 für die Königsblauen.
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Das Hinspiel (Foto) zehn Tage zuvor war 2:2 n.V. geendet.
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Immer noch legendär ist das Elfmeterschießen im Finale der EM 1976, ...
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... als Uli Hoeneß den Ball in den Belgrader Nachthimmel verabschiedete.
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Noch im Jahr 2019 erinnerte ein Tweet des "Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt" an die Szene: "Der Meteorit, der während der Mondfinsternis auf dem Mond eingeschlagen ist, hat wohl die Größe eines Fußballs gehabt. Wir können allerdings noch nicht abschließend bestätigen, dass es sich um den Elfmeter von Uli Hoeneß aus Belgrad gehandelt hat."
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Damals erlangte auch ein Akteur des deutschen Gegners Weltruhm. Der tschechoslowakische Nationalspieler Antonín Panenka versenkte den Ball mit einem leichten Heber in der Mitte des Tors und sagte hinterher:
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"Ich wusste damals, dass unsere kommunistische Regierung bei einem Fehlschuss gedacht hätte, es wäre ein politisches Statement von mir gewesen. Dann wäre ich wohl in einer Uranmine geendet."
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Beim ersten Elfmeterschießen bei einer WM siegte Deutschland. Das war im Halbfinale 1982 gegen Frankreich.
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Auch, weil Paul Breitner eiskalt verwandelte und später sagte: "Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief's ganz flüssig."
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Mannschaftskamerad Karl-Heinz Rummenigge war tatsächlich nicht so locker:
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"Als ich da so allein im Mittelkreis stand, kurz vor dem Schuss, dachte ich, mir schwimmt jeden Moment das Herz weg."
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1984 stand es im DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach nach Verlängerung 1:1.
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Und dann trat Lothar Matthäus als erster Schütze an den Strafstoßpunkt. Der TV-Kommentator: "Jetzt gilt nur, wer die besseren Nerven hat - vielleicht den besseren Torhüter."
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Doch der musste gar nicht eingreifen bei Matthäus' folgenschwerem Fehlschuss.
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Das Delikate: Der Rekordnationalspieler wechselte nach der Saison von Gladbach zu den Bayern.
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Im Halbfinale bei der WM 1990 in Italien kam es zum Elfmeterschießen zwischen Deutschland und England.
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Teamchef Franz Beckenbauer meinte hinterher lächelnd:
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"Wir haben im Training viele Elfmeter geübt, aber Bodo war eine Katastrophe. Unsere Chance lag darin, dass er angeschossen wird." Und genau so passierte es. Illgner parierte den Schuss von Stuart Pearce ...
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... und Waddle ballerte übers Tor.
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Deutschland zog ins Finale ein - und feierte vier Tage später den WM-Titel mit einem 1:0-Sieg gegen Argentinien.
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Im Dezember 1996 wollten die Amateure des SV Hohenlimburg mit verbundenen Augen den BVB beim Elfmeterschießen schlagen - live zur Primetime in der ZDF-Sendung "Wetten, dass …?".
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Doch Knut Reinhardt und seine Kollegen verwandeln mit ihren zugeklebten Brillen mehr Strafstöße gegen den Bielefelder Torhüter Uli Stein als die Amateure. Showmaster Thomas Gottschalk hatte seinen Spaß.
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Zettel und Lehmann - da war doch was? Neun Jahre vor dem berühmten Sieg der deutschen Elf gegen Argentinien bei der WM 2006 ...
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... gab S04-Trainer Huub Stevens Jens Lehmann bereits vor dem Elfmeterschießen des Finals im Uefa-Pokal 1997 in Mailand ein Stück Papier, wie der Reporter verriet: "Die Tricks und die Lieblingsecken der wahrscheinlichen Inter-Schützen - er (Stevens) hat alles auf seinem Laptop gesichert."
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Nach dem Elfmeterschießen gegen Spanien bei der WM 2002 sagte Irlands Nationaltrainer Mick McCarthy hinterher:
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"Ich habe die Spieler gefragt, wer beim Elfmeterschießen antreten will. Plötzlich hat es aus verschiedenen Richtungen sehr unangenehm gerochen". Und tatsächlich: Es ging fast nichts bei McCarthys Team.
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Spanien zog ins Viertelfinale ein, weil Irland vier Elfmeter verschoss.
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Nach dem Viertelfinale bei der EM 2004 ...
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... gestand Mentalmagier Uri Geller, dass er schuld sei am Ausscheiden Englands gegen Portugal.
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(Foto: imago/Pro Shots)
Eigentlich wollte er David Beckham mit seinem berühmten Löffel-Trick helfen, doch das ging schief. Gellers Löffel(ver-)biegungen erreichten genau das Gegenteil - und Beckham ballerte die Kugel deutlich übers Tor.
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Sehr zur Freude der Portugiesen, die erst im Finale unterlagen - 0:1 gegen den Überraschungs-Europameister Griechenland.
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Mitte der 2000er-Jahre kannte Oliver Kahn kein Erbarmen. Bei einem Benefiz-Elfmeterschießen in Karlsruhe sollten Kinder gegen ihn antreten. Für jeden Ball, den sie dem Bayern-Keeper ins Netz legen würden, sollte Geld für einen guten Zweck fließen.
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Doch der Nationaltorwart trieb die kleinen Dötze in die Verzweiflung. Kahn, so heißt es, habe keinen einzigen Ball durchgelassen.
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Die Schweiz sorgte im WM-Achtelfinale 2006 für ein Novum.
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Noch nie zuvor hatte es eine Mannschaft in der WM-Historie geschafft, beim Elfmeterschießen keinen Treffer zu erzielen.
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Und so schied die Schweiz an einem äußerst trostlosen Abend mit 0:3 gegen die Ukraine aus.
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Im Elfmeterschießen gegen Argentinien bei der WM 2006 schaute Torhüter Jens Lehmann immer wieder neugierig auf einen Zettel.
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Torwarttrainer Andreas Köpke hatte dort die Elfer-Gewohnheiten der argentinischen Spieler notiert. Mittlerweile wurde der legendäre Zettel für eine Million Euro versteigert - ...
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... und ist im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund zu bestaunen.
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(Foto: imago/Bernd Müller)
Im DFB-Pokal-Halbfinale 2015 rutschten die Bayern im wahrsten Sinne des Wortes gegen den BVB aus. Im Elfmeterschießen fielen Philipp Lahm ...
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(Foto: imago/Sven Simon)
... und Xabi Alonso in Slapstick-Manier auf ihr Hinterteil und schossen dabei die Bälle weit übers Tor.
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(Foto: imago/Pressefoto Baumann)
Das Magazin "11 Freunde" schrieb hinterher: "Bayern gegen Dortmund hatte alles, was den Fußball ausmacht. Und ein bisschen was von Stars on Ice."
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Im Juni 2016 sorgten zwei tschechische Fünftligisten vermutlich für das längste Elfmeterschießen der Fußball-Geschichte. 52 Elfmeter waren nötig, ...
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... um zu einer Entscheidung zu kommen. Am Ende bezwang der SK Batov den FC Frystak mit 22:21. Nach 90 Minuten hatte es 3:3 gestanden.
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Und zum Schluss: Die ungekrönten Elfmeter-Könige.
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Siebenmal trat die englische Nationalmannschaft zwischen 1990 und 2012 bei Welt- und Europameisterschaften zum Elfmeterschießen an. Sechsmal verloren sie.
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(Foto: imago images/Mary Evans)
Aufgrund dieser dürftigen Bilanz meinte der Journalist Peter Körte vor dem Brexit-Hickhack einmal: "Vielleicht sollte man über den EU-Austritt Englands per Elfmeterschießen entscheiden lassen." (Text: Ben Redelings/ara)
Elfmeterschießen wird 50 Jahre "Hosen voll, aber bei mir lief's ganz flüssig"
Vor 50 Jahren wird das Elfmeterschießen als Entscheidungsträger für unentschiedene Fußballspiele eingeführt. Ein Bayer hat den "Blödsinn" zuvor satt. Seitdem platzen so Weltmeister-Träume, entscheiden sich Champions-League-Finals - mit offenem Ausgang. Bis auf eine ungeschriebene Regel: England verliert.
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