Unternehmensgewinne steigen US-Wirtschaft unerwartet robust
28.08.2014, 15:16 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die weltgrößte Volkswirtschaft steht unter Dampf: Auch durch Aufholeffekte nach dem vergleichsweise strengen Winter fällt das Konjunkturwachstum im zweiten Quartal überraschend hoch aus. An der Zinspolitik ändert das aber zunächst nichts.
Die US-Wirtschaft ist im Frühjahr stärker gewachsen als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von April bis Juni mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 4,2 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Es hob damit seine von Ende Juli stammende erste Schätzung von 4,0 Prozent leicht an. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg des BIP von 3,8 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft wegen des ungewöhnlich harten Winters um 2,1 Prozent geschrumpft.
Garant für die Belebung ist der private Konsum, der etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Die Ausgaben zogen um 2,5 Prozent an - mehr als doppelt so stark wie zu Jahresbeginn. Die Exporte legten nach dem Einbruch im Winter mit 10,1 Prozent ebenfalls kräftig zu, die Investitionen der Unternehmen kletterten um 8,4 Prozent.
Die in den USA ansässigen Unternehmen haben unterdessen höhere Gewinne verbucht. Die Gewinne nach Steuern summierten sich aufs Jahr hochgerechnet auf 1,84 Billionen Dollar. Auf Quartalssicht ist das ein Anstieg um 6,0 Prozent. In den beiden Vorquartalen waren die Gewinne jeweils gesunken.
Trotz der kräftigen Erholung sieht die US-Notenbank Fed vorerst keinen Grund für eine baldige Zinserhöhung. Die meisten Führungsmitglieder wollen noch abwarten, bis sich der Aufschwung gefestigt hat. An den Märkten wird erst Mitte nächsten Jahres mit einer Anhebung des historisch niedrigen Zinsniveaus von derzeit null bis 0,25 Prozent gerechnet.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ