Es wird nichts mehr passieren Aus für den "Marienhof"
16.12.2010, 10:49 Uhr
Demnächst kommt die Abrissbirne: Straßenschild am "Marienhof"-Set.
(Foto: dapd)
"Es wird viel passieren", heißt es im "Marienhof"-Titelsong. Doch diese Textzeile ist passé. Nach 18 Jahren lässt die ARD die Serie, die als erste öffentlich-rechtliche "Daily Soap" Fernsehgeschichte schrieb, in der Versenkung verschwinden.
Nach mehr als 18 Jahren nimmt die ARD ihre Serie "Marienhof" 2011 aus dem Programm. Die aktuelle Staffel endet mit der Episode 4053. Eine Fortsetzung sei nicht geplant, teilte der Senderverbund mit. Die letzte Episode der einstigen Erfolgsserie wird voraussichtlich im Mai gezeigt.
"Leider hatten die Anstrengungen, den 'Marienhof' wieder in die alte Erfolgsspur zu bringen, nicht das gewünschte Ergebnis", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres. Der Abschied vom "Marienhof" gehört zu einer Neustrukturierung des ARD-Vorabends, der seit geraumer Zeit mit schwächelnden Quoten zu kämpfen hat.
Der neue Plan: Nach dem Ende von "Marienhof" soll die tägliche Serie "Verbotene Liebe" mehr Platz bekommen und künftig "sozusagen im XL-Format" zu sehen sein, wie ein ARD-Sprecher sagte. Eine Folge der Serie um Liebe und Leidenschaft im deutschen Adel soll in Zukunft 45 statt 25 Minuten dauern und "dramaturgisch in sich geschlossen" sein.
Der "Marienhof", der am 1. Oktober seinen 18. Geburtstag feierte, hatte schon länger mit schwachen Quoten zu kämpfen. Seit Jahren lag der Marktanteil der Serie bei durchschnittlichen neun Prozent - im Vergleich zu durchschnittlich 15,5 Prozent im Jahr 2000.
Im Jahr 2010 erreichte die Serie nach ARD-Angaben im Schnitt nur noch 1,63 Millionen Zuschauer - ein Marktanteil von 8,6 Prozent. Nachdem er zunächst nur zweimal wöchentlich zu sehen war, wurde der "Marienhof" seit Anfang 1995 von Montag bis Freitag ausgestrahlt.
Quelle: ntv.de, dpa