36 Stunden vor seinem Tod Das letzte Video von Chester Bennington
18.09.2017, 17:30 Uhr
Wie es in ihm drinnen aussah, wusste nur er selbst: Chester Bennington.
(Foto: Twitter / Talinda Bennington)
Es ist wirklich ein mutiger Schritt der Witwe von Linkin-Park-Sänger Chester Bennington: Sie veröffentlicht ein Video, das ihren Mann kurz vor dessen Selbstmord zeigt - lachend, entspannt, beim Herumalbern mit seinem Sohn. Talinda Bennigton will damit aufrütteln.
Warum? Das fragen sich nach wie vor viele nach dem Selbstmord von Linkin-Park-Frontmann Chester Bennington am 20. Juli. Und auch Talinda Bennington, die hinterbliebene Frau des erst 41-jährigen Musikers, kann den Verlust weiterhin nur schwer verarbeiten. Wohl nicht zuletzt deshalb hat sie sich nun bei Twitter abermals mit einer bewegenden Botschaft zu Wort gemeldet.
"Mein nächster Tweet wird der persönlichste Tweet sein, den ich je gemacht habe", schrieb sie in einer ersten Nachricht und ergänzte: "Ich zeige das, damit ihr wisst, dass Depression kein Gesicht und keine Stimmung hat." Die darauffolgende Botschaft enthielt ein Video, das Chester Bennington offenbar bei sich zu Hause zeigt. Der Sänger testet mit seinem Sohn Bonbons - und bringt eindrucksvoll zum Ausdruck, dass ihm bestimmte Geschmacksrichtungen gar nicht behagen. Er lacht, wirkt entspannt und ausgelassen.
"Fuck Depression"
"So sah Depression für uns nur 36 Stunden vor seinem Tod aus", schreibt Talinda Bennigton zu dem Clip. "Er hat uns so sehr geliebt und wir liebten ihn", fügt sie hinzu. Den Tweet hat sie zudem mit den Hashtags "Fuck Depression" und "Make Chester Proud" ("Macht Chester stolz") versehen.
Seit dem Selbstmord von Chester Bennington setzt sich dessen Familie für den Kampf gegen Depressionen und Selbstmorde ein. Unter den erwähnten Hashtags wendet sich Talinda Bennington regelmäßig an die Öffentlichkeit, um sie für die Problematik zu sensibilisieren. Mit dem früheren "Playboy"-Model bekam der Musiker drei Kinder. Zudem hinterließ Chester Bennington nach seinem Tod drei weitere Kinder aus früheren Beziehungen.
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
- Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222 oder 116-123, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111; Mo-Sa von 14 bis 20 Uhr)
- Auf den Seiten der Deutschen Depressionshilfe sind Listen mit regionalen Krisendiensten und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
- In der deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige, um die Situation und die Versorgung Depressiver zu verbessern. Sie bieten Depressiven ein E-Mail-Beratung als Orientierungshilfe an.
- Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
Quelle: ntv.de, vpr