Unterhaltung

Stummfilm-Legende als Autor Einziger Chaplin-Roman wird veröffentlicht

In "Der große Diktator" lieferte Chaplin 1940 eine Satire auf Adolf Hitler - der Film sollte einer seiner größten Erfolge werden.

In "Der große Diktator" lieferte Chaplin 1940 eine Satire auf Adolf Hitler - der Film sollte einer seiner größten Erfolge werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehr als sechzig Jahre lang schlummerte es im Familienarchiv - nun wird das einzige Buch Charlie Chaplins veröffentlicht. Im Roman "Footlights" setzt sich der legendäre Schauspieler mit dem Schwinden seiner Popularität auseinander.

Die Figur des "Tramp" machte Charlie Chaplin im Jahr 1914 berühmt. Zum 100. Geburtstag des "Vagabunden" steht Fans des Stummfilm-Stars nun ein ganz besonderes Geschenk bevor: Erstmals wird das einzige Buch Chaplins in gedruckter Form veröffentlicht.

Das Manuskript "Footlights", welches als Vorlage für den Film "Rampenlicht" von 1952 diente, lag über Jahrzehnte im Archiv der Familie Chaplin, die eine Veröffentlichung bislang jedoch ablehnte. Schließlich konnte Chaplins Biograph David Robinson die Familie jedoch überzeugen, das 1948 fertiggestellte Werk doch noch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der italienische Verlag Cineteca di Bologna wird das englischsprachige Buch nun veröffentlichen.

"Ein Komiker, der sein Publikum verloren hat"

Das Buch handelt vom alternden Alkoholiker-Clown Calvero, der eine Ballerina vor dem Selbstmord rettet. Geschrieben hatte es Chaplin zu einer Zeit, in der er selbst mit seiner sinkenden Popularität als Schauspieler zu kämpfen hatte. Der 1889 in London geborene Mime wurde kurz nach Erscheinen von "Rampenlicht" wegen angeblicher Beziehungen ins kommunistische Lager und "unamerikanischer Umtriebe" aus seiner Wahlheimat USA ausgewiesen.

Bereits als Jugendlicher war der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Chaplin mit Gesangsdarbietungen im Londoner Viertel Soho aufgetreten, bevor er Schauspieler und Star des Stummfilms wurde. Laut dem Verlag erinnert der Schreibstil des Romans an den Schriftsteller Charles Dickens, vor allem aufgrund der genauen Beschreibungen der Charaktere.

Cecilia Cenciarelli, Co-Direktorin des Buchprojektes, beschreibt die Stimmung des Buches als "düster". "Es ist die Geschischte von einem Komiker, der sein Publikum verloren hat – geschrieben von einem Komiker, der sein Publikum verloren hat." "Footlight" ist mit Dokumenten und Fotos aus dem Nachlass Chaplins illustriert.

Quelle: ntv.de, bwe/AFP

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