Depardieu löst Nationen-Chaos aus Filmstar will auch Belgier werden
07.01.2013, 19:12 Uhr
Depardieu war Gast bei der Sportlergala in Zürich.
(Foto: AP)
Dem Schauspieler Gérard Depardieu reicht offenbar nicht, Franzose und Russe zu sein. Er will jetzt auch noch Belgier werden. In einem belgischen Dorf hatte sich Depardieu ein Haus gekauft, um den hohen Steuern für Millionenverdienern in Frankreich zu entgehen. Erst einmal soll er aber in Frankreich vor Gericht erscheinen - wegen einer Trunkenheitsfahrt.
Der Weinbauer und Schauspieler Gérard Depardieu sieht sich trotz seines neuen russischen Passes weiter als Franzose - will nun aber offenbar auch die belgische Staatsbürgerschaft erwerben. "Ich habe einen russischen Pass, aber ich bin Franzose und ich werde sicherlich auch die doppelte belgische Staatsbürgerschaft haben", sagte der 64-Jährige dem Sportsender L'Equipe 21 am Rande der Gala zur Auszeichnung des Weltfußballers 2012 in Zürich.
Depardieu hatte am Samstag in Russland seinen neuen russischen Pass in Empfang genommen, nachdem ihm Staatschef Wladimir Putin die russische Staatsbürgerschaft verliehen hatte. Seinen französischen Pass könnte der 64-Jährige damit theoretisch ablegen - seine Äußerung vom Montagabend legt aber nahe, dass er dies nicht vor hat. Sollte er nun auch belgischer Staatsbürger werden, hätte er drei Nationalitäten. Im Dezember war bekannt geworden, dass Depardieu sich in einem belgischen Dorf ein Haus gekauft hat, um den hohen Steuern für Millionenverdienern in Frankreich zu entgehen.
Die Annahme des russischen Passes habe nichts mit einer Steuerflucht zu tun, beteuerte Depardieu am Montagabend. "Wenn ich vor dem (französischen) Fiskus hätte fliehen wollen, hätte ich es schon vor langer Zeit getan", sagte der Obelix-Darsteller zu L'Equipe 21. In Russland gilt ein einheitlicher Steuersatz auf Einkommen von 13 Prozent.
Wegen Trunkenheitsfahrt vor Gericht
Depardieu muss sich am Dienstag wegen einer Trunkenheitsfahrt in Paris vor der französischen Justiz verantworten. Unklar ist aber, ob er zu der Anhörung bei einem Staatsanwalt erscheint. Der Schauspieler hat vergeblich eine Verschiebung des Termins beantragt, weil er angeblich keine Zeit hat.
Depardieu war Ende November in Paris betrunken mit seinem Motorroller gestürzt, bei dem Weinliebhaber wurde ein Alkoholwert von 1,8 Promille festgestellt. Bei dem Termin könnte Depardieu - wenn er anwesend ist - im Gegenzug für ein Schuldeingeständnis eine mildere Strafe zugesagt werden, um ein langwieriges Verfahren zu vermeiden.
Quelle: ntv.de, AFP