In seinen Filmen reist er gern in die Vergangenheit, sein echtes Leben verbringt er gern im Jetzt. Das verrät Oscar-Preisträger Ben Kingsley in einem Interview in Köln. Dort dreht der Brite an der Seite von Tom Payne das Historiendrama "Der Medicus".

Oscar-Preisträger Ben Kingsley reist in seinen Filmen in die Vergangenheit, aber leben will er heute. "Wir Schauspieler sind privilegiert, weil wir durch die Zeit zu reisen vermögen", sagte Kingsley während der Dreharbeiten zum Mittelalterdrama "Der Medicus" in Köln. "Ich finde bestimmte Momente bei den Dreharbeiten, wo die Jahrhunderte einfach ausgefallen sind. Das ist ein sehr, sehr aufregendes Gefühl", sagte der 68-Jährige, der mit der Rolle des "Gandhi" im gleichnamigen Film Weltruhm erlangte. Aber in der Vergangenheit bleiben würde er nicht, leben will Kingsley genau heute, in dieser Epoche: "Hamlet hat gesagt, haltet der Natur den Spiegel vor. Und das tue ich. Ich bin ein Mensch meiner Zeit, und ich halte euch den Spiegel vor."

Kingsley spielt Ibn Sina, den Lehrmeister des Medicus, den der 29-jährige Tom Payne verkörpert. 25 Jahre, nachdem der Weltbestseller von Noah Gordon auf Deutsch erschien, wird er derzeit von Regisseur Philipp Stölzl verfilmt. Nach Außenaufnahmen in Thüringen und Sachsen-Anhalt dreht er in den Kölner MMC-Studios die Innenszenen im persischen Schah-Palast, bevor das 130 Leute zählende Filmteam nach Marokko weiterzieht. Das Stück soll um Weihnachten 2013 in die Kinos kommen.