AC/DC-Drummer vor Gericht Mordkomplott-Anklage fallengelassen
07.11.2014, 07:41 Uhr
Rudd muss sich weiterhin wegen Morddrohungen und Drogenbesitz verantworten.
(Foto: AP)
Die Festnahme des AC/DC-Schlagzeugers Phil Rudd wegen eines angeblich geplanten Mordkomplotts sorgt weltweit für Aufsehen. Doch schon einen Tag später macht die Justiz aus Mangel an Beweisen einen Rückzieher. Vor Gericht verantworten muss Rudd sich dennoch.
Neuseelands Justiz hat den Vorwurf des geplanten Mordes an zwei Menschen gegen AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd zurückgezogen. Der Anwalt des Musikers, Paul Mabey, sagte, dass nicht genügend Beweise für eine Anklage vorgelegen hätten. Allerdings muss Rudd sich nach wie vor wegen Morddrohungen und Drogenbesitz verantworten.
Wie Mabey sagte, hätte der Vorwurf des Mordkomplotts gar nicht erst erhoben werden dürfen. Die Staatsanwaltschaft sei vor Einreichen der Klage nicht wie vorgeschrieben von der Polizei verständigt worden.
Der 60-jährige Schlagzeuger war nach der Durchsuchung seines Hauses am Donnerstag festgenommen und einem Gericht vorgeführt worden. Der nächste Verhandlungstag wurde für den 27. November festgelegt. Mabey erklärte, er werde Rudd nun gegen den noch bestehenden Vorwurf der Todesdrohung verteidigen. Den ihm zur Last gelegten Besitz von Metamphetaminen und Cannabis bezeichnete er als "unwesentlich".
Geniales und schwieriges Bandmitglied
Demgegenüber kritisierte Mabey den Umgang mit seinem Mandanten scharf. Der AC/DC-Schlagzeuger habe einen "unkalkulierbaren Schaden" erlitten, da sein Fall weltweit für Aufsehen gesorgt habe. Es stelle sich die Frage der Sorgfalt bei denjenigen, die ihn festgenommen und die Vorwürfe erhoben hätten. Sein Mandant erwäge, entsprechende Rechtsmittel dagegen einzulegen und schloss Schadensersatzansprüche nicht aus.
Noch am Donnerstag hatte es in den beim Gericht vorliegenden Dokumenten geheißen, Rudd habe Ende September versucht, einen Auftragskiller für die Ermordung zweier Männer anzuheuern. Um wen es sich bei den potenziellen Opfern gehandelt haben soll, blieb unklar.
Der Schlagzeuger gilt als ebenso geniales wie schwieriges Mitglied von AC/DC. Unter anderem wegen Drogeneskapaden überwarf er sich Anfang der 80er-Jahre mit Bandchef Malcom Young. Im Jahr 1983 stieg Rudd aus, nur drei Jahre nach Veröffentlichung des Albums "Back in Black", einem der meistverkauften Alben überhaupt. 1994 kehrte Rudd zu AC/DC zurück.
Quelle: ntv.de, bwe/AFP