Millionen für gute Zwecke Königshaus nimmt Erbe an
29.05.2010, 11:07 UhrDas ist für Lieschen Müller überraschend und auch für das spanische Königshaus, wenn man Millionen von einem Unbekannten erbt. Aber die Spanier machen nun das Beste daraus.
Die spanische Königsfamilie hat sich zur Annahme des Erbes eines ihr unbekannten Millionärs entschieden. Kronprinz Felipe, seine Ehefrau Letizia und acht Enkelkinder von König Juan Carlos würden die knapp zehn Millionen Euro annehmen, teilte das Königshaus mit.
Auf die Königsfamilie entfallen tatsächlich abzüglich der Erbschaftssteuer lediglich etwa 700.000 Euro. Anfangs war spekuliert worden, das Erbe sei bis zu 50 Millionen Euro schwer.
Fast vier Millionen gingen an eine Stiftung zur Ausbildung von Jugendlichen. Der Rest werde unter den zehn Erben aufgeteilt. Felipe und Letizia kündigten an, ihren Anteil von 140.000 Euro einem Behindertenverband zukommen zu lassen.
Der im November verstorbene Unternehmer Juan Ignacio Baladar Llabres hatte sein Erbe der königlichen Familie unter der Bedingung vermacht, dass sie 50 Prozent davon stiftet. Als dies im Januar bekannt wurde, sah sich die Königsfamilie, die den Unternehmer nicht gekannt hatte, Kritik ausgesetzt. Linksgerichtete Parteien forderten, das Geld dem Staat zukommen zu lassen.
Der Junggeselle war ein eingefleischter Monarchist und besaß zahlreiche Häuser, Ländereien und Firmenanteile. Seine einzigen Verwandten, zwei Cousinen, ließ er im Testament leer ausgehen. Hätten der spanische Thronfolger und seine Angehörigen das Erbe ausgeschlagen, wäre es laut Testament an den israelischen Staat gegangen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa