Kaum in Haft, schon wieder frei? Gute Aussichten für Lindsay
20.07.2010, 18:43 Uhr
Ab ins Kästchen: Lohan bei ihrem Haftantritt.
(Foto: REUTERS)
Begleitet von einem kräftigen Medienrummel hat Lindsay Lohan ihre Haftstrafe im Frauengefängnis Lynwood bei Los Angeles angetreten. 90 Tage soll die Alkoholsünderin hinter Gitter verbringen. Doch die Chancen stehen nicht schlecht, dass die 24-Jährige wesentlich schneller den Knast wieder verlässt.
Lindsay Lohan könnte bei guter Führung mit einer kurzen Haftstrafe davonkommen. Die Schauspielerin könnte bereits am 1. oder 2. August entlassen werden, sagte Steve Whitmore vom zuständigen Sheriffs-Büro dem Dienst "People". Wegen notorischer Überfüllung der Gefängnisse in Kalifornien ist es üblich, Straftäter mit geringen Delikten bereits nach Verbüßung eines Viertels der Strafe zu entlassen. Lohan war wegen Verletzung von Bewährungsauflagen eigentlich zu 90 Tagen hinter Gitter verurteilt worden.
Die 24-Jährige hatte am Dienstag ihre Haftstrafe angetreten. Die Schauspielerin erschien wenige Minuten nach dem festgesetzten Termin in einem Gericht in Beverly Hills. Der große schwarze Wagen der Schauspielerin fuhr direkt zum Eingang des Gebäudes, in dem Lohan und ein ganzer Tross von Begleitern sofort verschwanden. Den Dutzenden Fotografen und Kameraleuten blieben nur Sekunden, um ein Bild von der Schauspielerin mit dunklem Blazer und Sonnenbrille zu erhaschen.
Das Gericht hatte zuvor mitgeteilt, dass der Hafttermin nicht öffentlich sein werde. Bilder von der Alkoholsünderin in Handschellen werde es nicht geben. Am Abend vor dem Haftantritt war Lohan noch zum Scherzen zumute. In einer Twitterbotschaft witzelte sie, sie habe lediglich damit Erfahrung, für Disney-Filme bestellt zu werden. Sie habe indes "nie gedacht, einmal ins Gefängnis bestellt zu werden ... eeeks."
Anwalt abgesprungen
Unmittelbar zuvor war ihr Verteidiger, der Staranwalt Robert Shapiro, abgesprungen. Nach Angaben des Senders KTLA hatte der einstige Verteidiger des wegen Mordes angeklagten Footballstars O. J. Simpson bei einem eilig einberufenen Treffen mit Lohan und der Richterin Marsha Revel seinen Rückzug bekannt gegeben. Gründe habe er nicht genannt.
Vor wenigen Tagen hatte Shapiro noch erklärt, er werde Lohan verteidigen, "unter der Bedingung, dass sie sich mit allen Bestimmungen ihrer Bewährung einverstanden erklärt. Dazu gehört auch die Zeit im Gefängnis, die Richterin Marsha Revel angeordnet hat", erklärte Shapiro.
Die Schauspielerin hatte sich in der vergangenen Woche freiwillig in die Entzugsklinik Pickford Lofts in West Hollywood begeben. Die Luxusklinik hatte Anwalt Shapiro mitgegründet, nachdem sein Sohn 2005 an einer Überdosis Drogen gestorben war. In den vergangenen Tagen hatte Lohan dort von ihrer Mutter, einer Schwester und Freunden Besuch erhalten.
Quelle: ntv.de, dpa