Tränen im Gerichtssaal Lohan muss ins Gefängnis
07.07.2010, 07:45 Uhr
Gegen Auflagen verstoßen: Lohan wird 90 Tage hinter Gittern sitzen.
(Foto: REUTERS)
Die Schauspielerin muss nun die Konsequenzen für ihr wiederholtes Fehlverhalten tragen: Lohan wird von einem Gericht zu 90 Tagen Gefängnis verurteilt. Die 24-Jährige reagiert schockiert: "Ich muss allein für meinen Unterhalt sorgen", sagt sie schluchzend, "ich muss einfach arbeiten."
Vor drei Jahren wurde Lindsay Lohan in kurzer Zeit zwei Mal betrunken beim Autofahren erwischt - wegen Verstoßes gegen ihre Bewährungsauflagen muss sie jetzt für 90 Tage ins Gefängnis. Ein Gericht in Beverly Hills in Kalifornien ordnete an, dass die 24-Jährige ihre Strafe am 20. Juli antreten müsse. Das US-Starlet hatte in der Verhandlung beteuert, sich alle Mühe zu geben, die Auflagen einzuhalten.
Lohan muss zudem an einem 90-tägigen stationären Programm gegen Alkohol- und Drogenmissbrauch teilnehmen, entschied Richterin Marsha Revel. Sie verglich Lohan mit jemandem, der "schummelt und glaubt, es sei nur Schummelei, wenn er erwischt wird". Lohan dagegen beharrte darauf, ihre Bewährungsauflagen ernst zu nehmen: "Ich sehe das nicht als Witz, das ist mein Leben. Das ist meine Karriere und alles, wofür ich mein Leben lang gearbeitet habe." Nach dem Urteilsspruch brach sie in Tränen aus.
Fußfessel gegen Alkohol
Lohan war im Mai 2007 betrunken in eine Hecke auf dem berühmten Sunset Boulevard gefahren. Sie machte eine Alkoholtherapie, wurde aber nur zwei Monate später in Santa Monica wegen Trunkenheit am Steuer und Kokainbesitzes erneut verhaftet. Lohan saß deswegen 84 Minuten im Gefängnis und musste zehn Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. Als Teil ihrer Bewährungsauflagen musste sie zudem Kurse über den Umgang mit Alkohol besuchen. Im Mai wurde sie dazu verdonnert, eine zu tragen, die bei Alkoholkonsum Alarm schlägt, weil sie versäumt hatte, bei einem Gerichtstermin zu erscheinen. Anfang Juni lösten die Sensoren einen Alarm aus, Lohan entging nur knapp einer Verhaftung.
Zu Beginn der Verhandlung hatte Richterin Revel allerdings klar gemacht, dass es nicht um einen möglicherweise durch die Fußfessel aufgedeckten Alkoholkonsum gehe, sondern um Lohans Teilnahme an dem wöchentlich abgehaltenen Kurs zum Umgang mit Alkohol. Der Staatsanwaltschaft zufolge schwänzte Lohan seit Ende Dezember sieben Mal den Kurs. Damit habe sie das Gericht immer wieder vor den Kopf gestoßen. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Revel die Bewährungsfrist um ein Jahr verlängert, weil Lohan einige Pflichtkurse verpasst und damit gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hatte.
"Ich muss arbeiten"
Lohan entschuldigte ihr Fehlen unter Tränen damit, dass sie auf sich allein angewiesen sei. "Ich muss allein für meinen Unterhalt sorgen", sagte sie schluchzend, "ich muss einfach arbeiten". Sie habe die Bewährungsauflagen durchaus ernst genommen, aber wegen ihrer beruflichen Verpflichtungen nicht anders gekonnt. Lohans Anwältin sagte, ihre Mandantin habe die Bewährungsauflagen im Großen und Ganzen erfüllt und dürfe nicht zu hart bestraft werden. "Ich denke, sie ist sehr glaubwürdig wenn sie dem Gericht sagt, sie habe unter diesen extrem schwierigen Bedingungen ihr Bestes gegeben."
Lohan galt zeitweise als hoffnungsvoller Hollywood-Jungstar. In den vergangenen Jahren machte der einstige Disney-Kinderstar dann jedoch vor allem mit Trunkenheitsfahrten, Entziehungskuren, einem exzessiven Nachtleben und diversen Affären Schlagzeilen. Derzeit arbeitet sie an einem Film über die Porno-Darstellerin Linda Lovelace.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa