Fotoausstellung des Modezaren Mit den Augen Lagerfelds
15.09.2010, 14:29 Uhr
Künstler und Kunstwerk - als Foto wie in echt: Karl Lagerfeld.
(Foto: AP)
Bekannt ist Karl Lagerfeld natürlich vor allem als Enfant terrible der Modeszene. Doch der gebürtige Hamburger ist auch Fotograf - und das schon seit Jahren. In Paris eröffnete er nun seine bisher größte Fotoausstellung.
Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat durch die Fotografie in den vergangenen zwanzig Jahren einen anderen Blick bekommen. "Ich sehe mehr", sagte der aus Deutschland stammende Couturier zur Eröffnung seiner Fotoausstellung in Paris. "Vorher hatte ich die Nase im Kleidungsstück." Das Europäische Haus der Fotografie in der Nähe des Pariser Rathauses widmet Lagerfeld bis Ende Oktober eine Schau mit hunderten Bildern.
Zu sehen sind unter anderem Häuserfassaden in New York, Aufnahmen der italienischen Insel Capri und ein Porträt von Hollywoodstar Jack Nicholson - aber kaum Modefotos. Lagerfeld sei "überhaupt kein Modefotograf", sagte die Fotorestauratorin der Stadt Paris, Anne Cartier-Bresson. "Er ist ein echter Fotoschöpfer."
Lagerfeld hatte 1987 angefangen zu fotografieren. Damals war er als Designer bei Chanel mit dem Fotodirektor des Traditionshauses aneinandergeraten, der ihm schließlich genervt empfahl: "Wenn Sie so schwierig sind, dann machen Sie's doch selbst!" Was der Modemacher sich nicht zweimal sagen ließ.
Heute betreibt Lagerfeld mit sechs Mitarbeitern ein Fotostudio in Paris und geht selten ohne Kamera aus dem Haus - in jüngster Zeit fotografierte er unter anderem die hochschwangere Claudia Schiffer für das Titelblatt der deutschen "Vogue".
Quelle: ntv.de, dpa