Neuseeland weiter im Rugby-Rausch All Blacks greifen nach WM-Gold
16.10.2011, 12:42 Uhr
Neuseeland steht zum dritten Mal im Endspiel einer Rugby-WM.
(Foto: REUTERS)
Wiederholt sich Sportgeschichte? Zumindest stehen sich im Finale der Rugby-Weltmeisterschaft wie 1987 bei der ersten WM in Neuseeland der Gastgeber und Frankreich gegenüber. Vor 24 Jahren triumphierten die "All Blacks" und auch diesmal sind sie der Topfavorit.
Gastgeber und Topfavorit Neuseeland ist mit einer Machtdemonstration erstmals seit 1995 wieder ins Finale der Rugby-Weltmeisterschaft marschiert. Im Halbfinal-Knüller gegen den Erzrivalen Australien überrannten die "All Blacks" die jungen Australier phasenweise und kamen in einem Strafkick-Festival zu einem überzeugenden 20:6 (14:6)-Erfolg. Im Finale trifft der Weltmeister von 1987 am kommenden Sonntag wie schon bei der ersten Heim-WM vor 24 Jahren auf Frankreich. Der zweimalige Vize-Weltmeister hatte sich am Samstag in einem dramatischen Spiel gegen das Überraschungsteam Wales mit 9:8 (6:3) ins Endspiel gezittert.
Der Neuseeländer Israel Dagg fängt im Halbfinale gegen Erzrivale Australien einen Ball.
(Foto: REUTERS)
Immer wieder angefeuert von den lautstarken "All Blacks, All Blacks"-Rufen der heimischen Fans im mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Eden Park von Auckland lief in der Anfangsphase Angriffswelle um Angriffswelle auf die Verteidigung der "Wallabies" zu. Die Australier mussten dabei viel Lehrgeld zahlen. Sie verursachten immer wieder Strafkicks für Neuseeland und holten sich gleich mehrere blutige Nasen.
Ma'a Nonu brachte Neuseeland mit dem ersten Versuch des Spiels mit 5:0 in Führung (6.), dann eröffnete Piri Weepu das Strafkick-Festival und erhöhte auf 8:0 (13.). Erst nach mehr als 15 Minuten schaffte James O'Connor, Sohn neuseeländischer Eltern, mit einem Strafkick zum 3:8 (16.) die ersten Punkte für den zweimaligen Weltmeister Australien.
Neuseeland dynamischer und abgeklärter
Danach gelang es den "Wallabies", die seit 1986 nicht mehr im Eden Park gegen Neuseeland gewonnen haben, die temporeiche Partie etwas ausgeglichener zu gestalten. Neuseelands Spielmacher Aaron Cruden (22.) baute die Führung mit einem Dropkick zunächst auf 11:3 aus. Dann konterte der gebürtige Neuseeländer Quade Cooper, in seinem Heimatland zum "Staatsfeind Nummer eins" erklärt, ebenfalls mit einem Dropkick zum 6:11 (32.) für Australien. Doch Weepu stellte kurz vor der Halbzeit mit dem nächsten Strafkick zum 14:6 den alten Abstand wieder her (38.).
Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild. Australien war zwar besser im Spiel, leistete sich aber im Abnutzungskampf zu viele Fehler. Neuseeland war das insgesamt dynamischere und abgeklärtere Team. Weepu baute die Führung des Weltmeisters von 1987 mit dem nächsten Strafkick auf 17:6 aus (43.) und besorgte erneut per Strafkick den 20:6-Endstand (73.). Cruden und Weepu verpassten ein höheres Resultat und vergaben mehrere Strafkicks.
Quelle: ntv.de, dpa/sid