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Böser Scherz nach Topspiel?BVB-Pressesprecher entlässt Ancelotti

20.11.2016, 07:15 Uhr
imageVon Tobias Nordmann, Dortmund
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Gute Laune sieht anders aus. (Foto: imago/Thomas Bielefeld)

Der FC Bayern verliert das Topspiel der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund. Münchens Trainer Carlo Ancelotti ist zwar nicht glücklich, bleibt aber gelassen. Denn sein Job ist nicht in Gefahr - oder doch?

Möglicherweise ist Sascha Fligge dieser Spruch einfach nur rausgerutscht. Möglicherweise hat sich der Pressesprecher von Borussia Dortmund aber auch ein wenig feine Sieger-Ironie auf Kosten von Bayern-Trainer Carlo Ancelotti erlaubt. Nach dem äußerst kurzen Statement des Italieners zur 0:1 (0:1)-Niederlage seiner Mannschaft am elften Spieltag der Fußball-Bundesliga beim BVB und der verlorenen Tabellenführung sagte Fligge zum Abschied: "Sie sind hiermit offiziell entlassen." Ancelotti, grimmiger Blick, schüttelte kurz aber bestimmt die Hand des Pressesprechers, verließ dann zügig die Bühne.

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Mangelnde Chancenverwertung? Mats Hummels. (Foto: imago/MIS)

Die Pleite hatte dem Coach die Laune augenscheinlich tüchtig verdorben. Dabei war er mit der Leistung seines Teams gar nicht unzufrieden gewesen, wie er zuvor erklärt hatte: "Die Dortmunder haben gut begonnen, dann kamen wir zurück ins Spiel. Nach 20 Minuten waren wir besser, gegen eine immer noch starke Mannschaft. Die Leistung war gut, das Ergebnis nicht." Ähnlich sah das auch der dauerhaft ausgepfiffene Heimkehrer Mats Hummels. Er wollte die durch Pierre-Emerick Aubameyang besiegelte Niederlage nicht mit der Stärke seines Ex-Klubs erklären, sondern mehr mit der eigenen Unzulänglichkeit. Als größtes Manko machte der Weltmeister im Interview mit dem ZDF Sportstudio die schlechte Chancenverwertung aus. Dabei hatte sich seine Elf davon gegen Dortmund kaum welche erspielt.

Deutlich kritischer ging Bayern-Torjäger Robert Lewandowski, ebenfalls früher bei der Borussia unter Vertrag, mit dem 0:1 um: "Für uns bedeutet das, dass wir jetzt wirklich Gas geben müssen. Wir müssen kämpfen, egal gegen wen wir spielen. Keine Mannschaft spielt gegen uns und sagt: 'Ihr seid zwar die Bayern, aber wir müssen das Spiel gewinnen.' Wir müssen taktischer spielen und auch offensiv wieder für mehr Gefahr sorgen. Wir haben heute gut gespielt, aber kaum klare Chancen gehabt. Das müssen wir besser machen."

BVB beendet vierjährige Durststrecke

Richtig stolz waren dagegen die Verantwortlichen des BVB auf ihre Jungs. "Es war ein unheimlich spannendes und großartiges Spiel von beiden Mannschaften. Die Zuschauer sind natürlich völlig aus dem Häuschen. Es hat vier Jahre gedauert, bis wir zuhause mal wieder gegen die Bayern gewonnen haben. Wir genießen das. Es ist ein schöner Tag", erklärte beispielsweise Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und lobte anschließend seinen Trainer: "Ein Sieg über die Bayern ist das Größte überhaupt. Er hat das taktisch großartig gemacht. Es ist für ihn ein weiterer Stern auf dem Revers."

Tuchel selbst war einfach nur stolz auf seine Elf um die starken Mario Götze und Kapitän Marcel Schmelzer: "Das war eine Topleistung." Belohnt mit Rang drei (21 Punkte) und dem Anschluss an Neu-Tabellenführer RB Leipzig (27) und die Bayern (24).

Quelle: ntv.de

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