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Schwacher Auftritt bei der WM DEB-Team verliert gegen die USA

Und wo ist der Puck? Deutschlands Torhüter Danny Aus den Birken und der Amerikaner Justin Abdelkader.

Und wo ist der Puck? Deutschlands Torhüter Danny Aus den Birken und der Amerikaner Justin Abdelkader.

(Foto: dpa)

Nach der fünften Niederlage in Folge schließen Deutschlands Eishockeyspieler die WM mit der schlechtesten Platzierung seit dem Debakel 2009 ab. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina verliert auch sein letztes Spiel gegen die USA. Viel ist jetzt nicht mehr drin.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihren Auftritt bei der Weltmeisterschaft in Weißrussland mit dem schlechtesten Abschneiden seit fünf Jahren beendet. Ihr letztes Vorrundenspiel verlor die deutsche Auswahl trotz eines guten Spiels mit 4:5 (0:0,3:3,1:2) gegen die USA und kann damit maximal noch Rang 13 belegen. "Das ist sicherlich keine schöne Platzierung, aber die Truppe hat eine Basis, auf die man Jahr für Jahr aufbauen kann", sagte Berlins Frank Hördler.

Auch die ersten WM-Treffer des Kölners Alexander Weiß (24. Minute), des überragenden Leon Draisaitl (36.) und Tobias Rieder (58.) sowie der Treffer von Routinier Kai Hospelt (31.) konnten die fünfte Niederlage im siebten WM-Spiel in Minsk nicht verhindern. Immer wieder kämpfte sich das Team von Bundestrainer Pat Cortina vor 11.845 Zuschauern zurück, am Ende war es ein Rückschlag zu viel. Justin Abdelkader (22./56.), Drew Shore (28.), Matt Donovan (33.) und Johnny Gaudreau (43.) trafen für den Olympia-Vierten. "Mehr als alles versuchen, kann man nicht. Wir haben eine super Leistung abgeliefert, mit etwas Glück wären die drei Punkte drin gewesen", sagte Toptalent Draisaitl und meinte zum gesamten Turnier: "Jeder weiß, wir haben nicht genügend Tore geschossen, um zu gewinnen."

Vor fünf Jahren war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes als 15. nur als Gastgeber der WM 2010 nicht abgestiegen. Der Rückschritt nun wirkt sich auch auf die Weltrangliste aus, die in zwei Jahren über die Olympia-Qualifikation 2018 entscheidet. Im Ranking werden die bisher als Elfte geführten Deutschen hinter die Viertelfinalisten Frankreich und Weißrussland fallen. "Natürlich wäre es besser, wenn wir noch um etwas spielen können", hatte AHL-Profi Tobias Rieder mit Blick auf die vergebene Viertelfinal-Chance gesagt. Einsatz und Moral stimmten, reichten aber auch gegen die USA nicht. Einen überragenden Eindruck hinterließ der hochgelobte 18-jährige Draisaitl, der zusammen mit den anderen Talenten Rieder, Marcel Noebels und Torhüter Philipp Grubauer Mut für die Zukunft macht.

Weiß antwortet mit imposantem Sololauf

Pech hatten die Deutschen im ersten Drittel, als die Schiedsrichter das vermeintliche Führungstor der DEB-Auswahl nicht anerkannten. Draisaitl legte für Sturmkollege Yannic Seidenberg vor, der Münchner lenkte den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor (5.). Nach Videobeweis blieb Seidenberg ein Tor in seinem 100. Länderspiel verwehrt. Cortina, der auf die angeschlagenen Justin Krueger, Benedikt Kohl und Felix Schütz sowie den gesperrten Marcus Kink verzichten musste, hatte Torhüter Danny Aus den Birken sein WM-Debüt ermöglicht, der Kölner wurde von Beginn an gefordert.

Im starken Überzahlspiel der jungen US-Auswahl tauchte Craig Smith allein vor ihm auf (4.). Zudem parierte aus den Birken gegen Tyler Johnson, als der NHL-Profi allein auf ihn zustürmte (13.). Im zweiten Abschnitt ging es hin und her: Auf Abdelkaders Führungstor antwortete Weiß mit einem imposanten Sololauf. Lange hatte sich das Überzahlspiel der Deutschen als Schwachpunkt erwiesen. Doch dann nutzte Hospelt seine Chance im fünften Powerplay, nachdem Shore Verteidiger Constantin Braun düpiert und die Scheibe ins Netz geschoben hatte.

Auch beim dritten Gegentor wirkte die deutsche Abwehr nicht entschlossen genug - doch Draisaitl belohnte sich nach einem beeindrucken Solo mit seinem ersten Länderspieltor überhaupt und hielt die Deutschen im Spiel. Nach der zweiten Pause fiel das entscheidende Tor der USA kurios: Die Schiedsrichter hatten den eindeutigen Treffer von Gaudreau zunächst nicht erkannt. In der nächsten Spielunterbrechung nutzten sie dann den Videobeweis, um ihren Fehler zu revidieren. Abdelkader legte seinen zweiten Treffer nach, ehe WM-Debütant Rieder es noch mal kurz spannend machte.

Quelle: ntv.de, Kristina Puck, dpa

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