Pflicht erfüllt, Blamage verhindert DHB-Team erreicht Hauptrunde
20.01.2011, 20:26 Uhr
"Die Mannschaft hat zu bestehen", hatte Trainer Brand gefordert.
(Foto: REUTERS)
Mit einem glanzlosen und erst am Ende klaren Arbeitssieg gegen Tunesien sichern sich die deutschen Handballer bei der WM in Schweden den Einzug in die Hauptrunde und den dritten Platz hinter Frankreich und Spanien in der Gruppe A.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich den Frust von der Seele geworfen und das erste Vorrunden-Aus bei einer WM seit 37 Jahren abgewendet. 24 Stunden nach dem Debakel von Kristianstad zog die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand durch ein 36:26 (15:12) im 'Gruppen-Finale' gegen Afrikameister Tunesien in die Hauptrunde ein.
Der Weltmeister von 2007 untermauerte mit 6:4 Punkten den dritten Platz der Gruppe A und konnte zumindest zeitweise Wiedergutmachung für die Pleite gegen Frankreich (23:30) vom Vortag betreiben. Allerdings startet die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) punktlos in die nächste Turnierphase, da sie in der Vorrunde auch gegen den Olympiadritten Spanien (24:26) verloren hatte. Die nächsten Gegner im neuen Spielort Jönköping sind von Samstag an Island, Ungarn und Norwegen.
Vor 3050 Zuschauern in der Kristianstad Arena waren Torhüter Johannes Bitter und Kapitän Pascal Hens (6 Tore) beste deutsche Spieler. Der Tunesier Anis Gatfi sah wegen groben Foulspiels Rot (49.).
Brands Ansage: "Gewinnen!"
"Ich erwarte eine Wiedergutmachung für die zweite Halbzeit", hatte Bundestrainer Heiner Brand nach dem teils desaströsen Auftritt beim 23:30 gegen Frankreich gefordert. Er nahm seine Spieler in die Pflicht, für den weiteren Turnierverlauf und das Ziel, unter die ersten Sieben zu kommen, alles zu geben. "Diese Mannschaft hat hier zu bestehen."
"Es gibt kein anderes Ziel als zu gewinnen", stellte Linksaußen Dominik Klein klar. Denn ihm und seinen Mitspielern war bewusst, dass nur der Einzug in die Hauptrunde die Möglichkeit auf Platz sieben und damit das Erreichen eines Qualifikations-Turniers für die Olympischen Spiele 2012 in London lässt.
Anfangsschwung lässt schnell nach
Mit großem Eifer und viel Schwung gingen die deutschen Spieler in ihr Endspiel um den Einzug in die zweite Turnierphase. Schnell führte der WM-Fünfte mit 6:3 (8.) und hatte das Spiel im Griff. Doch wie am Vortag ging dann die Konzentration verloren, leichte Fehler und Ballverluste häuften sich. Binnen sieben Minuten lag die DHB-Auswahl mit 6:8 (15.) hinten.
Doch im Gegensatz zu den Niederlagen gegen Spanien und Frankreich verloren Kapitän Pascal Hens und seine Mitspieler nicht die Nerven. Ruhig und beharrlich hielten sie trotz der offensiven und auf Spielunterbrechung angelegten Defensive der Tunesier ihre Linie bei. Zudem fand auch Torhüter Johannes Bitter nach einer kurzen Schwäche wieder zu alter Stärke zurück. Lohn waren nach dem 9:11 (20.) fünf Tore in Serie zur 14:11-Führung.
Am Ende neues Selbstvertrauen
In der zweiten Halbzeit setzte sich die deutsche Mannschaft dann bis auf 27:17 (46.) ab. Anschließend nutzten die Spieler die Partie, um die zuletzt verloren gegangene Spielfreude wieder aufleben zu lassen und holten sich mit einem Kantersieg neues Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.
Quelle: ntv.de