Sport

Schwarzer WM-Tag in Paris Deutsche Fechter enttäuschen

Nach Gold und Silber für Peter Joppich und Nicolas Limbach erleben Deutschlands Fechter bei der WM in Paris mit dem Degen herbe Enttäuschungen. Mitfavorit Jörg Fiedler scheidet früh aus, Olympiasiegerin Britta Heidemann und Europameisterin Imke Duplitzer tun es ihm nach.

Jörg Fiedler wurde seinem ersten Platz in der Weltrangliste bei der WM nicht gerecht.

Jörg Fiedler wurde seinem ersten Platz in der Weltrangliste bei der WM nicht gerecht.

(Foto: AP)

Dem goldenen Sonntag folgte der schwarze Montag: Zum Abschluss der Individual-Wettbewerbe bei der Fecht-WM in Paris sind die Medaillenträume der deutschen Degen-Spezialisten wie Seifenblasen geplatzt. Das Aus für Olympiasiegerin Britta Heidemann, Europameisterin Imke Duplitzer und den topgesetzten Jörg Fiedler sorgte für lange Gesichter und bittere Enttäuschung. "Mit dem frühen Ausscheiden von Britta und Imke kann man natürlich nicht zufrieden sein", erklärte Fecht-Präsident Gordon Rapp.

"Schade. Es hat nicht sollen sein", klagte Duplitzer. "Das ist der ganz normale Fecht-Wahnsinn", stellte Heidemann fest. Als einziger Deutscher schaffte es der Tauberbischofsheimer Martin Schmitt in die Runde der besten Acht. Nach dem 15:10 gegen den Niederländer Bas Verwijlen hatte er Edelmetall im Blick, musste sich aber danach Frankreichs Europameister Jean-Michel Lucenay mit 14:15 geschlagen geben. "Eine tolle Leistung von Martin", lobte Rapp.

"Plötzlicher Tod" für Heidemann

Raus ohne Applaus: Auch Britta Heidemann scheiterte in Paris unerwartet früh.

Raus ohne Applaus: Auch Britta Heidemann scheiterte in Paris unerwartet früh.

(Foto: AP)

Die Leverkusenerin Heidemann erwischte es beim 12:13 gegen Sophie Lamon aus der Schweiz im "Sudden Death", die Bonnerin Duplitzer schied knapp vier Monate nach EM-Gold von Leipzig mit 11:15 gegen die Polin Malgorzata Bereza aus. Und auch Fiedler ereilte der "plötzliche Fechter-Tod" unter den besten 32: Der Este Nikolai Nowosjolow setzte beim 13:12 nach sechs Sekunden der Verlängerung den entscheidenden Treffer.

Duplitzer bekam im Grand Palais wegen einer Allergie kaum Luft: "Ich komme mir vor, als hätte mich ein Bus getroffen." Die ehemalige Welt- und Europameisterin Heidemann war "total enttäuscht" und erwägt, eine mentale Pause einzulegen. Ab Mai, wenn es um die Olympia-Tickets für London geht, will sie wieder topfit sein.

"Ich hab's halt nicht geschafft. Ich hätte gern im Finale gestanden. Das muss ich erstmal verarbeiten", meinte sie gefasst. Und: "Wenn ich mental komplett auf der Höhe bin, passiert so etwas seltener." Schon bei der EM in Leipzig war sie in der Runde der letzten 32 gegen Duplitzer im "Sudden Death" ausgeschieden, jetzt widerfuhr ihr das gleiche sportliche Schicksal. Für Monika Sozanska (Heidenheim) war ebenfalls in Runde zwei Schluss.

Quelle: ntv.de, dpa

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