Sport

Bitteres Aus in der Vorrunde Hockey-Herren erleben WM-Debakel

Die deutschen Hockey-Herren verpassen das WM-Halbfinale.

Die deutschen Hockey-Herren verpassen das WM-Halbfinale.

(Foto: AP)

Argentinien schlägt Südkorea - und schmeißt damit die deutschen Hockey-Herren aus dem WM-Turnier. Das frühe Ausscheiden des Olympiasiegers besiegelt das schlechteste Abschneiden seit über vier Jahrzehnten.

Zum ersten Mal seit 43 Jahren hat eine deutsche Hockey-Nationalmannschaft das Halbfinale bei einer Weltmeisterschaft verpasst. Durch den 5:1-Sieg von Argentinien gegen Südafrika am letzten Gruppenspieltag konnte die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise die Runde der letzten Vier auch mit einem Erfolg gegen Südkorea nicht mehr erreichen. Damit ist noch maximal Platz fünf möglich und das schlechteste Abschneiden seit dem ersten WM-Turnier 1971 besiegelt.

Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise hatte nach einem 4:0 zum Auftakt gegen Südafrika ein überraschendes 0:1 gegen Halbfinalist Argentinien kassiert und dann gegen Gastgeber Niederlande (0:1) verloren. Das 5:3 gegen Neuseeland reichte für einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe B nicht mehr aus. Am Dienstag spielten die Deutschen noch gegen Südkorea (13 Uhr). Ob die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) in Den Haag um Platz fünf oder um Platz sieben spielt, entschied sich in der letzten Gruppenbegegnung zwischen dem Vierten Neuseeland und dem Oranje-Team (19.45 Uhr).

Neuseeland und Deutschland waren vor den abschließenden Gruppenspielen punktgleich. Bundestrainer Weise hatte immer wieder die sehr kurze Vorbereitung beklagt: "Um reinzukommen, hatten wir drei Spiele in Düsseldorf und die ersten WM-Spiele hier. Bis Platz acht ist es in der Welt sehr eng geworden. Wenn man gegen den Achten mit 85 Prozent Einsatz spielt, kann man nicht mehr gewinnen."

Keine optimale Vorbereitung

Nur drei Wochen blieben dem Erfolgstrainer, um seine Mannschaft auf das Highlight einzustimmen, der Ausfall von Moritz Fürste wog schwer. Olympiasieger Christopher Zeller hatte sich vor der WM zehn Monate Auszeit gegönnt, um sich auf sein Studium zu konzentrieren. Und zu allem Überfluss brach sich Welthockeyspieler Tobias Hauke Anfang Mai den Schädelknochen. Der Hamburger spielte zwar in Den Haag, die Vorbereitung mitmachen konnte er aber nicht.

Der vollgepackte internationale Kalender machte Weise bei der dringend benötigten Vorbereitungszeit ebenso einen Strich durch die Rechnung wie die lange Hallen-Saison in Deutschland und das damit verbundene späte Ende der Feld-Spielzeit. Während die deutschen Nationalspieler mit ihren Klubs noch um die nationale Meisterschaft spielten, wurde anderenorts schon fleißig auf die WM hingearbeitet. Schon vor zwei Jahren hatte Weise seine Sorgen geäußert, doch an den Strukturen habe sich nichts geändert. Nur ein Olympiasieger in Topform könne bei der WM ganz vorne mitspielen, und das setze eine optimale Vorbereitung voraus, so Weise.

Um ein ähnlich frühes Scheitern der erfolgverwöhnten deutschen Männer in Zukunft zu verhindern, fordert nicht nur Weise im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 eine Strukturreform. Auch Frauen-Kollege Jamilon Mülders hatte nach dem verspielten Halbfinale seiner Frauen "mehr Zeit, mehr Länderspiele und mehr Geld" gefordert. Beim DHB wird man sich nach Den Haag zusammensetzen müssen.

Quelle: ntv.de, dsi/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen