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French Open in Paris Nadal und Söderling im Finale

Rafael Nadal scheint bei seinem Sturm zum fünften French-Open-Triumph nicht zu stoppen zu sein. Der Spanier zieht gegen den Überraschungs-Halbfinalisten Jürgen Melzer in das Endspiel ein und trifft dort auf Robin Söderling.

Rafael Nadal erfreut sich an seinem Durchmarsch.

Rafael Nadal erfreut sich an seinem Durchmarsch.

(Foto: dpa)

Sandplatz-"König" Rafael Nadal greift nach seinem fünften Roland-Garros-Titel. Einen Tag nach seinem 24. Geburtstag stürmte der Spanier mit einem 6:2, 6:3, 7:6 (8:6)-Sieg über den Österreicher Jürgen Melzer ins Finale. Am Sonntag kommt es damit zur Neuauflage des Vorjahres-Achtelfinales gegen Robin Söderling, gegen den Nadal damals seine erste Niederlage im Stade Roland Garros hinnehmen musste. Siegt Nadal, löst er auch Roger Federer wieder als Nummer eins ab. Für Melzer endete das Turnier seines Lebens: Der 29-Jährige war erster Österreicher im French-Open-Halbfinale seit Thomas Muster vor 15 Jahren.

Der Wiener Melzer hatte sich vorgenommen, die Flucht nach vorn anzutreten: "Wenn ich mit ihm von hinten herumspiele, kann ich nicht viel gewinnen." Nadal war dann aber doch ein übermächtiger Gegner und verwandelte nach 2:09 Stunden seinen dritten Matchball. "Gratulation an Jürgen für ein tolles Turnier, ich wünsche ihm viel Glück für die Zukunft", sagte Nadal nach dem Duell der Linkshänder anerkennend.

Schöne Prämie für Melzer

Der Überraschungs-Halbfinalist Jürgen Melzer.

Der Überraschungs-Halbfinalist Jürgen Melzer.

(Foto: dpa)

Als Trostpflaster bleibt Melzer der "dickste" Karriere-Scheck (280.000 Euro) und die Gewissheit, dass er eine neue Tennis-Euphorie in seinem Heimatland entfachte. Außerdem stößt er erstmals in die Top 20 vor. Nadal bleibt in diesem Turnier ohne Satzverlust. Der Mann aus Mallorca schraubte seine Gesamtbilanz am Bois de Boulogne auf 37:1 Siege und ist in dieser Saison seit 21 Matches unbesiegt. Holt Nadal seinen fünften Titel in Paris, würde er in der ewigen Bestenliste den alleinigen zweiten Platz einnehmen. Nur Björn Borg, der zwischen 1974 und 1981 insgesamt sechs Mal triumphierte, hätte dann noch einen Erfolg mehr zu Buche stehen.

Borg verfolgt bei den French Open besonders die Auftritte seines schwedischen Landsmanns Söderling. "Ich traue ihm zu, dass er die Nummer 1 wird", hatte Borg bereits nach Söderlings Überraschungscoup gegen Roger Federer gesagt, der geglückten Revanche für die Niederlage im Vorjahresfinale gegen den Schweizer. Am Freitag im Halbfinale gegen den Tschechen Tomas Berdych konnte Söderling zwar nicht an diese herausragende Leistung anknüpfen, denn ihm unterliefen 63 unerzwungenen Fehler. Mit 6:3, 3:6, 5:7, 6:3, 6:3 behielt er in 3:27 Stunden aber doch die Oberhand und sagte danach gelöst: "Das ist schöner als der beste Traum, das war ein hartes Stück Arbeit."

1,12 Millionen für den Sieger

Robin Söderling könnte die Nummer eins werden.

Robin Söderling könnte die Nummer eins werden.

(Foto: AP)

Der Weltranglisten-Siebte strebt nach dem ersten schwedischen Roland-Garros-Titel seit dem Triumph von Mats Wilander im Jahr 1988. Der 25 Jahre alte 1,93-Meter-Mann verbessert sich durch den Finaleinzug bereits auf Platz sechs der Weltrangliste, sein bisher höchstes Karriere-Ranking. Gewinnt der Wahlmonegasse, der von Ex-Profi Magnus Norman gecoacht wird, auch am Sonntag, würde er auf Rang vier vorrücken. Er hat bereits 560.000 Euro Preisgeld sicher, der Sieger-Scheck ist 1,12 Millionen Euro wert. Dem 24-jährigen Berdych, der ebenfalls in Monte Carlo wohnt, bleiben wie Melzer 280.000 Euro.

Die Williams-Sisters können es noch

Noch ein Topf für Serena und Venus Williams.

Noch ein Topf für Serena und Venus Williams.

(Foto: AP)

Serena und Venus Williams gewannen zum zweiten Mal nach 1999 den Doppel-Titel und führen damit erstmals die Doppel-Weltrangliste an. Die Schwestern aus den USA besiegten Kveta Peschke (Tschechien) und Katarina Srebotnik (Slowenien) 6:2, 6:3. Damit halten sie derzeit alle vier Grand-Slam-Titel, was zuvor nur Martina Navratilova/Pam Shriver (1983-84) und Gigi Fernandez/Natascha Zwerewa (1992-93) gelungen war. Zudem wurde Serena Williams die sechste Spielerin, die zeitgleich im Einzel und im Doppel Weltranglisten-Erste ist.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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