Betrugsvorwürfe gegen Higgins Skandal beim Snooker
02.05.2010, 14:18 Uhr
Die Vorwürfe gegen Higgins werden nun geprüft.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Mit Hemd, Weste und Fliege treten die Spieler an den Snooker-Tisch. Doch auch dieser Gentlemen-Sport wird nun von einem Skandal erfasst. Der mehrmalige Weltmeister John Higgins soll verabredet haben, gegen Geld Frames zu verlieren. Der Weltverband droht mit einer "extremen Strafe".
Der Snooker-Sport wird von einem Skandal erschüttert: Der Weltverband WPBSA hat den dreimaligen Weltmeister John Higgins aus Schottland wegen des Verdachts der Spielmanipulation mit sofortiger Wirkung von allen professionellen Turnieren ausgeschlossen. Das gab der Verband wenige Stunden vor dem Beginn des WM-Finales in Sheffield zwischen Neil Robertson (Australien) und Graeme Dott (Schottland) bekannt.
Higgins, der im Crucible Theatre im Achtelfinale an der englischen Snooker-Legende Steve Davis gescheitert war, wird vorgeworfen, eine Verabredung zur Spielmanipulation getroffen zu haben. Ein Video, das die englische Tageszeitung "News of the World" veröffentlichte, soll Higgins und seinen Manager Pat Mooney dabei zeigen, wie sie zustimmen, dass der Spieler für umgerechnet 300.000 Euro mehrere Frames verlieren soll. Die Manipulation sollte im Laufe dieser Saison erfolgen.
"Extreme Strafe" droht
"Obwohl wir nicht sagen, dass er schuldig ist, sind es Anschuldigungen, auf die er antworten muss", sagte der Vorsitzende der WPBSA, Barry Hearn. Die Sperre gegen Higgins gelte, solange die Untersuchungen andauern. Mooney habe sich aus der Führung der WPBSA bereits zurückgezogen.
Der Weltverband ließ keinen Zweifel daran, dass Higgins eine "extreme Strafe" droht: "Die Glaubwürdigkeit unseres Sports muss um jeden Preis verteidigt werden. Wenn es Zweifel gibt, müssen wir handeln."
Higgins ist einer der beliebtesten Spieler der Snooker-Tour. Der "Wizard of Wishaw" wurde 1998, 2007 und 2009 Weltmeister, 2001 verlor er das Finale gegen Superstar Ronnie O'Sullivan. Insgesamt hat der 34-Jährige 21 Weltranglisten-Turniere gewonnen und bereits fünf perfekte 147er-Breaks gespielt.
Quelle: ntv.de, sid