"Schicke ihn in den Ringstaub" Vitali Klitschko will Haye
05.07.2011, 17:12 Uhr
Einen von Wladimirs Titeln wird Vitali Klitschko (rechts) nicht kriegen. Dafür will er sich nun mit einem Knockout gegen David Haye trösten.
(Foto: AP)
Nach dem Sieg gegen Provokateur David Haye befindet sich Wladimir Klitschko auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Trotzdem hinterlässt der Engländer einen bleibenden Eindruck. Und so möchte ihn nun Wladimirs Bruder Vitali "bestrafen". Der verschwendet trotz seines Alters keinen Gedanken ans Aufhören.
Boxweltmeister Wladimir Klitschko glaubt nicht an einen weiteren Kampf mit David Haye. "Haye will ehrlich gesagt gar keinen Rückkampf. Man darf nicht glauben, was aus seinem Mund kommt. Da gibt es sehr viele Lügen", sagte der 35 Jahre alte Ukrainer auf einer Pressekonferenz in Hamburg. "Er hat einen schlechten Beigeschmack im Boxsport hinterlassen. Boxen ist was für Gentlemen. Er war ein Clown."
Drei Tage zuvor hatte er Haye in der Hansestadt einstimmig nach Punkten besiegt. Sein Bruder Vitali Klitschko möchte sich den Briten indes vorknöpfen. "Er muss bestraft werden mit einem K.o.", betonte er. Zunächst muss WBC-Champion Vitali jedoch am 10. September in Breslau gegen den Polen Tomasz Adamek antreten.
"Adamek ist ein gefährlicher Junge. Danach ist ein Kampf gegen Haye wahrscheinlich", hielt der 39 Jahre alte WBC-Champion fest. Der Ukrainer sehnt einen Fight gegen den boxenden Provokateur regelrecht herbei: "Haye hat eine Revanche von uns gefordert. Wenn er will, dann schicke ich ihn in den Ringstaub."
Der Engländer hatte das ukrainische Brüderpaar in den vergangenen Monaten heftigst beleidigt. Höhepunkt war das öffentliche Zuschautragen eines T-Shirts mit den abgeschnittenen Köpfen der Brüder.
Heftiger Streit wegen Haye
Wie Vitali mitteilte, hatte es zwischen den Brüdern eine heftige Auseinandersetzung darüber gegeben, wer den ersten Kampf gegen Haye bestreitet. "Es war der größte Streit unserer Karriere', sagte Vitali. Haye selbst habe schließlich das Problem gelöst, indem er sich für Wladimir als Gegner entschieden habe.
Der sieht auch nach dem jüngsten Triumph seine persönliche innerfamiliäre Rangliste nicht erschüttert: "Vitali ist der Ältere und Stärkere von uns beiden. Deshalb macht es keinen Sinn, gegeneinander antreten." In zwei Wochen wird Vitali 40 Jahre alt. Ans Karriereende denkt er aber nicht. "Ich fühle mich wie 25. Keiner kann mich schlagen und mir den Gürtel wegnehmen."
Einen erneuten Kampf mit Haye würde auch Klitschko-Manager Bernd Bönte begrüßen, selbst wenn der Brite durch seine Niederlage insbesondere in seiner Heimat viel Ansehen verloren hat. "Natürlich ist ein Kampf zwischen Haye und einem Klitschko möglich. Im Moment wird er in England gegrillt. Wir müssen schauen, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzt", so Bönte. Haye hatte in den letzten Wochen eigentlich angekündigt, dass er am 13. Oktober zu seinem 31. Geburtstag zurücktreten werde. Allerdings dürfte ihn die Gage eines neuerlichen Klitschko-Kampfes schnell umstimmen.
Quelle: ntv.de, dpa/sid