Verbotene Medikation Werth schon wieder erwischt
08.02.2013, 14:07 Uhr
Isabell Werth - eine Wiederholungstäterin?
(Foto: dpa)
Schon einmal wurde Isabell Werth für sechs Monate für alle Turniere gesperrt. Damals wurde ihr Wallach Whisper positiv auf die verbotene Substanz Fluphenazin getestet. Nun steckt die Olympiasiegerin durch einen neuen Verdacht wieder in der Bredouille.
Der Dressurreiterin Isabell Werth aus Rheinberg droht zum zweiten Mal eine mehrmonatige Sperre. Die fünfmalige Olympiasiegerin muss sich wegen verbotener Medikation ihres Pferdes El Santo vor der Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) verantworten. Das teilte die FN mit.
Bei ihrem Pferd wurde nach den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld im Juni 2012 die verbotene Substanz Cimetidin nachgewiesen. Damit handelt es sich nicht um Doping wie 2009, als bei ihrem Pferd Whisper Fluphenazin nachgewiesen und sie sechs Monate gesperrt worden war. Neben Doping gibt es im Pferdesport die verbotene Medikation.
"Es gibt keine Erklärung dafür", sagte die Reiterin. "Ich war von der Probe genauso überrascht wie jeder andere auch. Ich habe ein reines Gewissen." Gutachter sollen klären, wie die Substanz in den Pferdekörper gekommen sei, erklärte Werth. Cimetidin wird unter anderem bei Magengeschwüren eingesetzt, ist aber nach FN-Angaben in Deutschland nicht zugelassen.
Über die Tränke zu El Santo?
Ein anderes Pferd in Werths Stall wurde nach Angaben der Reiterin damit behandelt, weil es billiger als entsprechende Präparate für Pferde sei. Über die Tränke könne es möglicherweise zu El Santo gelangt sein, sagte Werth.
Auch wenn es sich nicht um ein Dopingmittel handelt, steht Werth nun enorm unter Druck. Auch bei einer verbotenen Medikation drohen mehrere Monate Sperre. Ob sie bei einer Verurteilung als Wiederholungstäterin eingestuft und dann sogar für zwei Jahre gesperrt würde, ist derzeit unklar.
"Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, wird sich die FN erst nach dessen Abschluss vor der Disziplinarkommission zu den Vorfällen äußern", teilte die Reiterliche Vereinigung mit. Die FN gab nach einer Veröffentlichung des Falles im Fachmagazin "St. Georg" eine Pressemitteilung heraus. Darin hieß es, dass die umfangreichen Untersuchungen und Gutachten der Grund für die bisherige Dauer des Verfahrens seien.
Quelle: ntv.de, dpa