Technik

Tod auf Raten Geschäft mit SMS bricht ein

Per SMS kommen Reisende an ihre Bordkarten und Bankkunden an ihre Mobile-TANs. Für die Alltagskommunikation wird die klassische Kurznachricht aber immer unwichtiger - zum Leidwesen der Mobilfunkfirmen.

Sie allein wird die SMS nicht retten: Die Kanzlerin gilt als schnelle Tipperin, die hunderte Kurzmitteilungen pro Woche versendet.

Sie allein wird die SMS nicht retten: Die Kanzlerin gilt als schnelle Tipperin, die hunderte Kurzmitteilungen pro Woche versendet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fast 20 Jahre machten die Netzbetreiber mit dem Short Message Service gute Gewinne. Doch nun verhageln  Whatsapp, Threema und diverse Messenger  das SMS-Geschäft. Im vergangenen Jahr ist der Umsatz mit dem Versand von Kurzmitteilungen um rund 700 Millionen Euro eingebrochen und lag nur noch bei rund 2,1 Milliarden Euro.

In diesem Jahr dürfte es die Mobilfunkbranche noch härter treffen, erwarten Branchenkenner. "Der SMS-Umsatz wird 2014 weiter um etwa 500 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr zurückgehen", sagte der Telekommunikationsexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen gegenüber dem Magazin "Focus". Der Umsatz läge dann bei 1,6 Milliarden Euro und damit nur noch halb so hoch wie 2008.

SMS kosten in Deutschland in der Regel zwischen sechs und 19 Cent, wenn sie einzeln abgerechnet werden. Das ist aber immer seltener der Fall, meistens sind die Kurznachrichten Teil eines Flatrate-Pakets. Was den Netzbetreibern am meisten zu schaffen macht, ist aber nicht die Tarifstruktur, sondern die Konkurrenz durch Smartphone-Dienste wie Whatsapp oder den Facebook-Messenger. Nach eigenen Angaben hat Whatsapp inzwischen 32 Millionen Nutzer in Deutschland, die kostenlos Kurzmitteilungen untereinander austauschen können. Die Zahl der versendeten SMS, die in den Jahren von 2006 bis 2012 noch stetig von 22 auf knapp 60 Milliarden gestiegen war, sank im vergangenen Jahr auf nur noch 37,9 Milliarden.

Der  Kommunikationsstandard Joyn ist der Versuch der Netzbetreiber, der neuen Konkurrenz etwas entgegenzusetzen und einen Nachfolger für die SMS zu etablieren. Doch der Dienst, der in Deutschland bislang auch nur für Telekom- und Vodafone-Kunden nutzbar ist, floppte. O2 wollte Joyn eigentlich "Mitte 2014" einführen, bis jetzt ist allerdings nichts passiert.

Quelle: ntv.de, ino/DJ

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