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Pop-Art aus IsraelDavid Gersteins Kunst macht einfach glücklich

13.02.2022, 14:00 Uhr
imageVon Quirin Brunnmeier
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Maler und Bildhauer David Gerstein (Foto: Geuer & Geuer)

Symbole, Licht und Farbe. David Gerstein zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Bildhauern und Malern aus Israel. Mit seinen optimistischen, dreidimensionalen Metallskulpturen hat sich der Künstler fest in der internationalen Kunstwelt etabliert.

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Starke Kontrase und satte Farben sind signifikant für Gersteins Arbeit (Foto: Geuer & Geuer)

Als Maler, Bildhauer, Zeichner und Designer versucht David Gerstein die Grenzen der zweidimensionalen Malerei zu erweitern und in seine dreidimensionalen Skulpturen und Objekte zu übersetzten. In seiner Themenwahl hinterfragt er die vermeintliche Trennung zwischen Kunstwerk und Publikum, seine Arbeiten sind immer offen, intim und voller Symbolik. In seiner langen Karriere hat er eine unverwechselbare Handschrift entwickelt, seine vielschichtigen Wandskulpturen und Bilder sind unverkennbar. Von Tel Aviv über Toronto, Düsseldorf, Seoul, Neu-Delhi und Paris bis nach New York: Zahlreiche Galerien und Museen präsentieren seine Arbeiten, er hat Ausstellungen auf der ganzen Welt. In seiner Heimat Israel prägen jedoch vor allem seine großen dreidimensionalen Außenskulpturen das Bild zahlreicher Städte und Gemeinden. Sie wirken dabei aber nicht verschlossen oder rätselhaft. Im Gegensatz zu traditionellen Statuen sind sie intuitiv verständlich und erwecken positive Assoziationen. Sein wohl berühmtestes Werk ist eine mehr als 18 Meter hohe, bemalte Stahlskulptur, die seit 2007 im zentralen Geschäftsviertel von Singapur steht und dort zu einem echten Wahrzeichen geworden ist.

Im Lauf seiner langen Karriere hat David Gerstein eine eigene, vitale Farb- und Formensprache entwickelt, die durch satte Töne und starke Kontraste geprägt ist. Der Künstler wird 1944 in Jerusalem geboren und wächst in der Heiligen Stadt auf. Mit 21 Jahren beginnt er ein Studium an der Bezalel School of Art, der renommiertesten Kunsthochschule des Landes. Ende der 1960er Jahren macht sich Gerstein auf den Weg, seinen Horizont an der Ecole Superieure des Beaux Arts in Paris und in der Art Students League in New York zu erweitern. Nach seiner Rückkehr nach Israel beginnt er an der Bezalel School of Art zu lehren. Anstatt sich der damals populären minimalistischen und konzeptuellen Kunst zu widmen, beschließt Gerstein, sich auf die Malerei zu konzentrieren. Damals, in den 1970er Jahren, ist seine Palette jedoch noch monochromatisch.

Doch er entwickelt sein Werk kontinuierlich weiter. In den 1980ern schafft er seine erste zweidimensionale Skulptur aus Holz, die Farben werden immer expressiver. Für die nächsten 15 Jahre schnitzt und bemalt er Holzskulpturen, später nutz er auch Metall als Material. Für die Realisierung seiner aktuellen Arbeiten bedient sich Gerstein Lasertechnologien für Stahl- und Aluminiumausschnitte, die leuchtenden Farben sind auch der Notwendigkeit geschuldet, das Metall mit Industrielacken zu überziehen.

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Der israelische Künstler ermutigt sein Publikum zu einer empathischen Herangehensweise und glaubt fest daran, dass seine Arbeiten eher für die Öffentlichkeit und nicht für private Sammler oder verschlossene Institutionen bestimmt sind. Daher beginnt Gerstein auch früh, kleinere Objekte zu entwerfen, die er mit seinem Logo versieht. Er will seine Kunst für alle zugänglich machen, auch wenn er so möglicherweise seinen "Marktwert" in der etablierten Kunstwelt in Gefahr bringt. Aber sein Erfolg gibt ihm recht. Designgeschäfte in Israel und auf der ganzen Welt verkaufen seine kleineren Skulpturen und Editionen, seine Entwürfe sind auf Porzellangeschirr, Uhren, Tischsets oder Schmuckkästen zu finden.

Die Dynamik und Strahlkraft der Arbeiten, die intensiven Farben und die Alltagsgegenstände, die er als Motive nutzt, lassen Parallelen zur Pop-Art erkennen. Auch Aufgrund der Popularität seiner Objekte wird Gerstein immer wieder mit den Künstlern dieser Kunstrichtung in Verbindung gebracht. Für den Künstler liegt die größte Anerkennung darin, dass Menschen durch seine Kunst Glück und Freude verspüren. Wichtig für ihn ist immer der Austausch mit dem Betrachter: "Es geht darum, mit dem Publikum auf Augenhöhe zu sprechen. Meine Arbeit ist kein Rätsel. Oft gehe ich in Museen und sehe Kunstwerke, die vage sind. Ich will, dass die Leute verstehen, was ich meine."

Die n-tv Inside Art - Doku "David Gerstein - Wenn Stahl schwebt" und andere Beiträge aus der Reihe Inside Art sind jederzeit bei RTL+ abrufbar.

Quelle: ntv.de