Der Tag Bundestag gedenkt queeren NS-Opfern
27.01.2023, 11:21 UhrMit einer feierlichen Gedenkstunde erinnert der Bundestag in besonderem Maße an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, die sexuellen Minderheiten angehörten. Es ist das erste Mal, dass queere Opfer im Mittelpunkt des Holocaust-Gedenktags stehen, den der Bundestag jedes Jahr mit einer Veranstaltung am 27. Januar begeht. Diese Opfergruppe habe "lange um ihre Anerkennung kämpfen" müssen, so Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in ihrer Rede.
Viele homosexuelle Männer seien in der NS-Zeit zu langen Haftstrafen verurteilt, zur Sterilisation gezwungen und oft auch in Konzentrationslagern ermordet worden, erinnert Bas. Doch "auch lesbische Frauen waren vor Verfolgung keineswegs sicher", fügt sie hinzu.
Zudem habe für queere Menschen auch das Ende des Nationalsozialismus kein Ende staatlicher Verfolgung gebracht, das Verbot der Homosexualität galt weiter. Erst 1994 sei der Strafrechtsparagraf 175 vollständig gestrichen worden. "Es dauerte noch einmal viele Jahre, bis alle Urteile aufgehoben wurden", sagt die Bundestagspräsidentin. Auch sei erst spät angefangen worden, an ihre Verfolgungsgeschichte zu erinnern.
Quelle: ntv.de