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Der TagDiese Zeugenaussage brachte Ofarims Lügengerüst zum Einsturz

29.11.2023, 15:46 Uhr

Das Verfahren gegen den jüdischen Musiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung ist nach dessen Geständnis eingestellt, der 41-Jährige muss eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro zahlen. Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Ofarim hatte darin geschildert, dass der Hotelmanager ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken. Der Musiker erstattete später Anzeige, aber auch der Hotelmanager wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Leipzig hatte sich der Vorfall nicht so zugetragen wie von Ofarim geschildert. Nun soll auch klar sein, welche Zeugenaussagen im Prozess dazu geführt haben, dass die Lüge des Musikers aufgeflogen ist.

  • Eine 63-jährige Zeugin, die ebenfalls mit Ofarim in der Schlange des Check-in-Schalters gewartet hatte, sagte am 8. November aus: Der Sänger habe sich bei ihr über die Wartezeit und darüber, dass drei Gäste vorgelassen worden seien, beschwert. "Er sagte zu uns: 'Wir stehen hier doch alle in line und warten' und fragte, ob wir auch ein Zimmer hätten." Anschließend habe die 63-Jährige auch die Konversation Ofarims mit Hotelmitarbeitern mitbekommen.

  • Dem Personal habe Ofarim gedroht, die Situation über Facebook und Instagram öffentlich machen zu wollen. "Er sagte 'Bam Bam viral' und klatschte dabei in die Handflächen", so die Zeugin. Einen Davidstern, den Ofarim als Vorwand und eigentlichen Auslöser für das Verhalten des Hotelmitarbeiters angeführt hatte, habe die Zeugin nicht gesehen.

  • Da der Zeugin eine enorme Glaubwürdigkeit eingeräumt wurde und sich ihre Aussagen mit denen anderer Zeugen deckten, hätten Ofarims Anwälte ihrem Klienten dazu geraten, einen Vergleich anzunehmen und sich zu entschuldigen.

Quelle: ntv.de