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Der TagGisèle Pelicot bekommt "Preis der Freiheit"

06.05.2025, 19:42 Uhr
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Gisèle Pelicot hat es geschafft, dass die Scham die Seite wechselt und ist für viele Menschen zum Vorbild geworden. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

"Die Scham muss die Seite wechseln" - dieser Satz wird wohl für immer mit Gisèle Pelicot in Verbindung stehen. Die Französin sorgte weltweit für Aufsehen und vor allem große Bewunderung, als sie sich für einen öffentlichen Prozess gegen ihren Peiniger, ihren früheren Ehemann, einsetzte. Zum Schutz der Opfer werden solche Prozesse häufig hinter verschlossenen Türen verhandelt. Doch nicht so im Prozess von Avignon: Die ganze Welt sollte sehen, wer ihr Leid zugefügt hatte, entschied Pelicot - neben ihrem eigenen Mann, der sie betäubte und im Internet zur Vergewaltigung anbot, noch etwa 50 weitere Männer, die auf der Anklagebank Platz nehmen mussten. Mut und Entschlossenheit, der nun mit dem "Preis der Freheit" geehrt wird. Die Auszeichnung wird von 10.000 jungen Menschen aus aller Welt verliehenen. Sie erhalte den Preis für ihren "Kampf gegen die Banalisierung der Vergewaltigung und sexueller Gewalt", teilte die Region Normandie mit.

Die Verleihung ist für den 3. Juni geplant. Die Region Normandie lobt den den "Preis der Freiheit" seit 2019 aus. Jedes Jahr sind Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren weltweit eingeladen, den Preisträger oder die Preisträgerin zu bestimmen. Das Preisgeld beträgt 25.000 Euro. Pelicot, die zu einer Ikone der Frauenrechtsbewegung geworden ist, schreibt gerade übrigens an ihren Memoiren, die im Januar 2027 auf 20 Sprachen erscheinen soll.

Quelle: ntv.de