Der Tag Innenministerin Faeser erwägt Messerverbot in Bus und Bahn
06.04.2023, 07:42 UhrZuletzt sorgten mehrere schwere Gewalttaten junger Täterinnen und Täter mit Messern wie im nordrhein-westfälischen Freudenberg oder die lebensgefährlichen Angriffe in Düsseldorf für Entsetzen. Die Gewalt nimmt nicht nur subjektiv zu: Die Zahl der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren unter Tatverdacht befindet sich laut polizeilicher Kriminalstatistik aktuell auf einem Höchststand. Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert ein entschlosseneres Vorgehen gegen Gewalt unter Einsatz von Messern. "Wir sollten (...) über Messerverbote in öffentlichen Verkehrsmitteln - in Bus und Bahn - nachdenken", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wer mit dem Flugzeug reist, darf ja auch kein Messer mitnehmen", fügte sie hinzu. "Gewalttäter können mit Messern Furchtbares anrichten", sagte Faeser und wies darauf hin, dass Messer fast überall im Alltag verfügbar sind. "Schon mit einem Küchenmesser kann man Menschen sehr schwer verletzen", sagte die Ministerin. Ein wirksames Mittel könnten laut Faeser auch "Waffenverbotszonen an bestimmten Orten" sein, dann seien viel strengere Kontrollen möglich. "Wichtig sind mehr Sicherheitskräfte, gerade im Nahverkehr, und mehr Polizei auf bestimmten Plätzen", sagte Faeser und appellierte an die Länder, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. In dem Bericht äußert sie sich auch zu Forderungen nach einer Herabsetzung der Strafmündigkeit und weist diese klar zurück. "Kriminologen und Psychologen haben (...) aus gutem Grund empfohlen, die Strafmündigkeit bei 14 Jahren zu belassen", sagte sie.
Quelle: ntv.de