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Der TagNancy Faeser spaltet mit ignoranter Haltung zum Böllerverbot

27.11.2024, 08:09 Uhr

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordern Innenministerin Nancy Faeser zu einer Klarstellung auf: Auf Anfrage des Westdeutschen Rundfunks bezeichnete das Bundesinnenministerium vergangene Woche ein Verbot von privaten Feuerwerkskörpern als "nicht verhältnismäßig" und bagatellisierte damit die dramatischen Folgen für Tausende Menschen, Einsatzkräfte, Tiere und die Umwelt. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul wiegelte ein bundesweites Böllerverbot kurzerhand ab mit den Worten "pauschal ist immer nicht gut".

Zahlen aus den vergangenen Silvesternächten belegen, dass die private Böllerei ein extremes Sicherheitsrisiko ist: Laut Ärzteverbänden erleiden jährlich rund 8.000 Menschen Verletzungen des Innenohrs durch Knalltraumata. Die Anzahl teils schwerster Augenverletzungen ist seit der Pandemie drastisch auf knapp 800 Fälle zum Jahreswechsel 2024 gestiegen. Bei circa 60 Prozent aller Augenverletzungen sind unbeteiligte Personen betroffen, bei 40 Prozent Kinder und Jugendliche, die teils lebenslang mit den Folgen kämpfen müssen. Hinzu kommen unzählige schwerste Verbrennungen bis hin zu abgetrennten Gliedmaßen. Allein in der vergangenen Silvesternacht verloren vier junge Menschen durch Feuerwerksunfälle ihr Leben. Rettungskräfte werden jedes Jahr angegriffen und können teils nur unter Polizeischutz ausrücken. In Berlin allein wurden zum vergangenen Jahreswechsel 720 Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:"Die Aussagen von Nancy Faeser und Herbert Reul sind blanker Hohn für die Menschen, die jedes Jahr massiv unter der Böllerei leiden. (...) Es ist schockierend, dass das Bundesinnenministerium, das mit einer einfachen Gesetzesanpassung dem Spuk ein Ende bereiten könnte, lapidar jegliche Verantwortung von sich weist und die eigenen Einsatzkräfte wie Feuerwehr und Polizei abermals schutzlos einer Nacht voller Gewalt und Eskalation aussetzt. Wir fordern dringend eine bundesweite Regelung, die es allen Menschen ermöglicht, sicher und ohne Angst Silvester zu feiern (...)."

Quelle: ntv.de