Der Tag Nazi-Raubkunst: Museum gibt Kandinsky-Gemälde an Erben zurück
15.09.2022, 20:13 Uhr
Auch bei diesem Werk handelt es sich um Raubkunst: Die Erben kämpfen um die Rückgabe des Gemäldes "Das bunte Leben".
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Dritten Reich haben die Nationalsozialisten jede Menge Besitztümer von jüdischen Menschen sowie politischen Gegnern an sich gerissen. Darunter befanden sich auch jede Menge Kunstwerke. Bis heute liegen in Museen, Kunsthallen und Sammlungen Stücke, die dort eigentlich gar nicht hingehören. Das Van Abbemuseum im niederländischen Eindhoven gibt nun ein Stück Raubkunst an die Nachfahren einer jüdischen Frau zurück - und das ist nicht von einem sehr bekannten Künstler: Das Gemälde "Blick auf Murnau mit Kirche" von Wassily Kandinsky geht an die Erben von Margarethe Stern-Lippman (1874-1944). Nach neuen Rechercheergebnissen ist davon auszugehen, dass sie das Gemälde während der Nazi-Zeit unfreiwillig verloren habe. Das teilt die niederländische Raubkunstkommission mit.
Das Gemälde hatte sich seit 1951 im Bestand des Museums befunden. Die Erben waren mit ihrem Ansinnen auf Rückgabe erst im zweiten Anlauf erfolgreich. Anfang 2018 hatte die Raubkunstkommission noch befunden, es könne nicht festgestellt werden, dass Stern-Lippmann das Gemälde während der Nazi-Zeit gegen ihren Willen verloren habe. Nun vorliegende Dokumente belegten das aber, erklärte nun die Kommission.
Quelle: ntv.de