Der Tag

Der Tag Noch ein paar Worte zu Alain Delon ...

Es ist manchmal schwer, seine Helden für immer gut zu finden ... Alain Delon war unbestritten einer der schönsten Männer und einer der faszinierendsten Schauspieler dieser Welt. Mit seinen Meinungen eckte er an, er war auch nicht immer sympathisch. Seinem Charisma konnte sich jedoch kaum jemand entziehen. Für die einen war Delon der beste Schauspieler, andere sahen in ihm einen egoistischen Chauvinisten. Mit 88 ist er nun gestorben. Über den Tod sagte er, als er sich nach einem Schlaganfall 2019 auf sein Anwesen nahe Paris zurückzog: "Ein Held muss immer wissen, wie man stirbt. Ich liebte es zu sterben, weil es ein Schlusspunkt ist."

Mit 17 ging er zur Marineinfanterie, mit der er im Indochinakrieg kämpfte. Danach wurde er entdeckt.

Mit 17 ging er zur Marineinfanterie, mit der er im Indochinakrieg kämpfte. Danach wurde er entdeckt.

(Foto: IMAGO/Starface)


In einem berührenden TV-Interview nahm er – fast trotzig – Bezug auf seine Kindheit, die er als schwierig empfand, denn mit vier Jahren kam er in eine Pflegefamilie. Nach seiner Entdeckung war er im Film der attraktive Killer und mysteriöse Intrigant ("Nur die Sonne war Zeuge", "Der Leopard"), und er spielte den stummen Mörder (1967 "Der eiskalte Engel").

Weitere Höhepunkte: "Der Swimmingpool" mit Ex-Partnerin Romy Schneider oder "Borsalino" mit Jean-Paul Belmondo. Delon sei "ein Adler mit zwei Köpfen: Dem besten und dem schlimmsten", schrieb Brigitte Bardot zu seinem 80. Geburtstag.

Seine liebste Droge? Die Liebe. Romy Schneider wäre an Delon fast zerbrochen.

Seine liebste Droge? Die Liebe. Romy Schneider wäre an Delon fast zerbrochen.

(Foto: IMAGO/Starface)

Regisseur Joseph Losey nannte ihn "eine ziemlich selbstzerstörerische Persönlichkeit, auf der Suche nach der eigenen Identität". 2019 wurde er in Cannes mit einer Goldenen Ehrenpalme für sein Lebenswerk ausgezeichnet, trotz massiver Kritik an ihm. "Women and Hollywood" warf dem Franzosen vor, rassistisch, homo- und frauenfeindlich zu sein. Seine Söhne beschuldigten ihn der häuslichen Gewalt. Delon bestritt das, gab aber zu, Frauen geschlagen zu haben. Später machte er durch seine Unterstützung der rechtsextremen Partei Front National Schlagzeilen, deren Gründer Jean-Marie Le Pen (er kannte ihn aus dem Indochina-Krieg) er als "lieben Freund" bezeichnete. In unserer Bilderserie sehen Sie die Stationen eines ungewöhnlichen Mannes, der sich nie anpassen konnte. Oder wollte.

Quelle: ntv.de

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