Der TagVerteuert und geschrumpft: "Alpenmilch"-Schokolade ist "dreisteste Werbelüge des Jahres"

Den Preis von 1,49 auf 1,99 Euro erhöhen und gleichzeitig den Inhalt von 100 auf 90 Gramm verringern? Das bringt der "Alpenmilch"-Schokolade von Milka den Titel "dreisteste Werbelüge des Jahres" ein. Die Verbraucherorganisation Foodwatch verleiht den Schmähpreis "Goldener Windbeutel", der in einer Online-Abstimmung ermittelt worden ist. 34 Prozent der Teilnehmer stimmten dafür, die Negativ-Auszeichnung an den Hersteller Mondelez zu verleihen. Im Ergebnis war dies eine Preiserhöhung um 48 Prozent, wie Foodwatch betont. "Die Milka-Tafel ist ein Paradebeispiel für Shrinkflation, und genau deshalb haben die Verbraucher:innen sie zur dreistesten Werbelüge des Jahres gewählt", erklärte Rebekka Siegmann von Foodwatch. "Versteckte Preiserhöhungen sind eine immer beliebtere Masche der Lebensmittelindustrie."
Auf Platz 2 mit 21,1 Prozent der Stimmen landete ein norwegischer Räucherlachs des Unternehmens Fish Tales, der laut Foodwatch von einem Lachsproduzenten stammt, bei dem es zu Tierschutzverstößen gekommen sei. Zudem könne die Herkunft des Lachses nicht wie beworben bis zur einzelnen Aquafarm zurückverfolgt werden.
Auf Platz 3 wurde der Schokoriegel "Menstru Chocbar" des Unternehmens Innonature gewählt (17,8 Prozent). "Mit Eisen, rotem Maca und Vitamin B6 soll er zum Wohlbefinden während der Menstruation beitragen, obwohl das für keinen der drei Inhaltsstoffe nachgewiesen ist", kritisiert Foodwatch.
Auf den Plätzen 4 und 5 folgten die Rama Margarine der Flora Food Group und der Eistee Dirtea Glow der Rapperin Shirin David. Bei der Margarine bemängelt Foodwatch, dass sie mit der Angabe "100 Prozent natürliche Zutaten" beworben wurde, obwohl sie voller "Zusatzstoffe und industriell hergestellter Zutaten" sei. Shirin David bewarb ihren Eistee mit einem sichtbaren Glow-Effekt für "schöne Haut und Nägel".