Der Tag Geschenk oder NS-Raubgut? "Wissenschafts-Krimi" um altes Militärflugzeug
18.03.2025, 13:59 Uhr
Die "Fokker D.VII" ist ein niederländischer Jagdflieger.
(Foto: picture alliance/dpa/Deutsches Museum)
Ein Jagdflugzeug aus der Flugwerft Schleißheim könnte NS-Raubgut sein. Das haben Forschungen ergeben, die das Deutsche Museum in München angestoßen hat. Demnach handelt es sich nicht um ein deutsches Flugzeug, sondern um einen Marineflieger aus den Niederlanden. Das sollen Lackreste beweisen, die 1980 unter der Tarnbemalung gefunden wurden. "Was wir nicht wissen, ist, ob das Flugzeug als Geschenk oder als Raubgut nach Deutschland kam", sagte der Kurator für Historische Luftfahrt am Deutschen Museum, Andreas Hempfer. Das Museum spricht von einem "wahren Wissenschafts-Krimi". Das Flugzeug mit dem Namen "Fokker D.VII" aus dem Ersten Weltkrieg soll trotz der bisher nicht abgeschlossenen Forschung im September ins Militärmuseum nach Soesterberg in den Niederlanden kommen und dort für zunächst fünf Jahre gezeigt werden.
Die Fokker war nach Angaben des Deutschen Museums kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von einer Einheit der US-Armee mit anderen Flugzeugteilen in einem Schuppen in Vilsbiburg in Niederbayern entdeckt worden. Möglicherweise wollten die Niederlande den Flieger nach dem deutschen Überfall auf ihr Land dem Kriegsverbrecher Hermann Göring zum Geschenk machen. Das legen niederländische Geheimdienstunterlagen nahe. Göring war in Nazi-Deutschland seit 1935 Oberbefehlshaber der Luftwaffe - und hatte ein solches Modell selbst als Kampfpilot geflogen.
Quelle: ntv.de