Der Tag Zäsur in Deutschland: Mehr Konfessionslose als Kirchenmitglieder
03.04.2025, 06:00 UhrHistorischer Wendepunkt nach Jahrhunderten: Erstmals in der Geschichte Deutschlands bilden Konfessionslose einen größeren Anteil an der Bevölkerung als Katholiken und Protestanten. Dies geht aus Daten hervor, die die Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland zusammengetragen hat. Demnach gibt es rund 39 Millionen Menschen ohne Religionszugehörigkeit und etwa 38 Millionen, die noch Mitglied bei einer der beiden großen Kirchen sind. Ende 2024 habe es in Deutschland erstmals mehr konfessionsfreie Menschen (47 Prozent) als römisch-katholische und evangelische Kirchenmitglieder zusammen (45 Prozent) gegeben, heißt es von den Forschern. Noch 1990 etwa lag der Anteil der Konfessionsfreien lediglich bei 22 Prozent.
Dennoch ist die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland zumindest statistisch und rechnerisch noch religionszugehörig. Denn neben Mitgliedern der beiden großen Kirchen gibt es laut der Forschungsgruppe Weltanschauungen rund 3,3 Millionen konfessionsgebundene Muslime (vier Prozent Bevölkerungsanteil) sowie Hunderttausende weitere Christen oder Menschen, die christlichen Gemeinschaften angehören, darunter verschiedene Orthodoxe, Freikirchler, Zeugen Jehovas. Außerdem gibt die Forschungsgruppe als weitere Religionen etwa auch Aleviten, Buddhisten, Hindus und Jesiden an. 0,1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind zudem Juden.
Quelle: ntv.de